Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

jojo54
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von jojo54 »

Die Verlagerung von Flugverbindungen nach Frankfurt RHEIN-MAIN-AIRPORT und nach Luxemburg geht zu Lasten des Flughafens Hahn.

Das hat der Ryanair-Chef in einem Beitrag des Hessischen Rundfunks gesten klar und deutlich gesagt.

Man will aber Angebote ab Hahn erhalten.

MfG
jojo54
Rolf
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Rolf »

jojo54 hat geschrieben:Die Verlagerung von Flugverbindungen nach Frankfurt RHEIN-MAIN-AIRPORT und nach Luxemburg geht zu Lasten des Flughafens Hahn.

Das hat der Ryanair-Chef in einem Beitrag des Hessischen Rundfunks gesten klar und deutlich gesagt.

Man will aber Angebote ab Hahn erhalten.

MfG
jojo54
Ich habe MOL so verstanden, dass das Engagement ab FRA zu Lasten weiteren Wachstums ab Hahn geht. Aber da das Wachstum am Hahn eh' nicht zur Debatte stand, halte ich das für eine der üblichen Nebelkerzen (Phrasen) des Ryanair-Chefs. Man darf also davon ausgehen, dass das derzeitige Angebot ab Hahn nicht wächst und für die nächsten 5 Jahre (für die es ja einen Vertrag gibt) einigermaßen konstant bleibt bei ca. 2 Mio. Passagieren im Jahr. Das ist, verglichen mit den großen Zeiten am Hahn, nicht sehr viel, aber immerhin etwas. Hahn wird für Ryanair wegen seiner uneingeschränkten Betriebsgenehmigung für Ryanair nun trotzdem noch wichtiger, nämlich als Reserve-, Wartungs- und Ausweichflughafen für Frankfurt, insbesondere bei Verspätungen. Deswegen halte ich ein langfristiges Engagement von Ryanair am Hahn auf konstant niedrigem Niveau für sehr wahrscheinlich. Dieses Volumen könnte nach meiner Schätzung auf Basis des Nutzerverhaltens an anderen Flughäfen etwa 200.000 Passagiere/Jahr auf die Bahn locken. Nicht viel, aber immerhin etwas und für (mindestens) die nächsten 5 Jahre eine relativ wahrscheinliche Größe. Für eine Reaktivierung der Bahn zu wenig, aber immer noch ein wichtiger Beitrag. Der größten Teil Passagiere müsste also die Region generieren, was ich in Anbetracht der Metropolregion-Randlage für machbar und sinnvoll halte.
3021
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von 3021 »

Ich kann mir kaum vorstellen, dass der neue Besitzer des Hahns Ryainair und Co ähnlich günstige Angebote macht wie sie aktuell durch die Landesregierung vorhanden sind. Schließlich wollen die Chinsesen auch mal Geld verdienen..
Zudem dürfen nach 2024 keine Subventionen mehr an Regionalflughäfen fließen. Ich glaube der Chef von Ryainair hat das ganz genau im Blick !
Für mich war spätestens mit der Bekanntgabe das Ryainair in FFM loslegt klar, dass die Reaktivierung der Hunsrückbahn eine der letzten begründbaren Argumente verloren hat.
jojo54
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von jojo54 »

3021 hat geschrieben:Ich kann mir kaum vorstellen, dass der neue Besitzer des Hahns Ryainair und Co ähnlich günstige Angebote macht wie sie aktuell durch die Landesregierung vorhanden sind. Schließlich wollen die Chinsesen auch mal Geld verdienen..
Zudem dürfen nach 2024 keine Subventionen mehr an Regionalflughäfen fließen. Ich glaube der Chef von Ryainair hat das ganz genau im Blick !
Für mich war spätestens mit der Bekanntgabe das Ryainair in FFM loslegt klar, dass die Reaktivierung der Hunsrückbahn eine der letzten begründbaren Argumente verloren hat.
Genau so ist es. Der Flughafen Hahn kann und wird nicht mehr Argument für eine Reaktivierung der Hunsrückbahn sein. Ryanair wird vermutlich noch fünf Jahre den Hahn anfliegen und dann ist bei Auslauf des Nutzungsvertrages für diesen Billiganbieter Feierabend.

Viel schlimmer ist für mich, dass die Kommunen und die Landkreise in Zusammenarbeit mit örtlichen Eisenbahnfreunden und Bahnbefürwortern keinerlei Alternativ-Konzept, z. B. für einen Wochenendverkehr zum Schinderhannes-Radweg nach Simmern haben und noch immer auf das Land hoffen. Aus meiner Sicht fehlt hierzu von allen Beteiligten der wirkliche und echte Wille.

Die Mitfahrt im Schienenbus am 02.04.2016 von Langenlonsheim nach Kirchberg war für mich persönlich die Abschiedsfahrt von der Hunsrückbahn.

Dass hier nochmals reguläre Züge fahren, wäre mehr als ein Wunder. Schade, aber dies ist so gewollt.

Nachdenkliche Grüße
jojo54
Mattias
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Mattias »

Rolf hat geschrieben: Deswegen halte ich ein langfristiges Engagement von Ryanair am Hahn auf konstant niedrigem Niveau für sehr wahrscheinlich. Dieses Volumen könnte nach meiner Schätzung auf Basis des Nutzerverhaltens an anderen Flughäfen etwa 200.000 Passagiere/Jahr auf die Bahn locken. Nicht viel, aber immerhin etwas und für (mindestens) die nächsten 5 Jahre eine relativ wahrscheinliche Größe. Für eine Reaktivierung der Bahn zu wenig, aber immer noch ein wichtiger Beitrag. Der größten Teil Passagiere müsste also die Region generieren, was ich in Anbetracht der Metropolregion-Randlage für machbar und sinnvoll halte.
Das bezweifel ich stark. Durch die Stationierung von so vielen Fliegern in Frankfurt werden zwangsläufig viele Passagiere am Hahn wegbrechen. Sobald die Auslastung der Flugzeuge am Hahn dadurch zurückgeht, wird es zu weiteren Streichungen kommen. Wie auch schon die Vorredner geschrieben haben, wird die fehlende Sonderbehandlung ihr Übriges dazu tun.

Den Begriff Metropolregion-Randlage würde ich persönlich anders definieren, dafür sind die Entfernungen viel zu weit; und ob eine ländliche Region, in der mittlerweile 2 Generationen ohne Schienenverkehr aufgewachsen sind, eine eingleisige Bummelbahn als Alternative zum Auto ansieht, sehe ich auch nicht. So schön es gewesen wäre, die Strecke wird nicht mehr reaktiviert.
Gruß
Mattias
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Mattias hat geschrieben:Das bezweifel ich stark. Durch die Stationierung von so vielen Fliegern in Frankfurt werden zwangsläufig viele Passagiere am Hahn wegbrechen. Sobald die Auslastung der Flugzeuge am Hahn dadurch zurückgeht, wird es zu weiteren Streichungen kommen.
Genauso wird es kommen. Sterben auf Raten ... . Der Hahn hat sich durch eine falsche Unternehmens- und Landespolitik von alleine aufs Abstellgleis gefahren. Man hätte die Anreize dort erhöhen müssen, aber das Gegenteil ist erfolgt. Man hat die Gebühren für die Luftfahrtunternehmen erhöht, statt diese zu reduzieren. Parken war auf einmal fast so teuer, wie am Fraport in Ffm, auf jeden Fall aber teurer als in Saarbrücken und Findel. Die Flüge mit Rynair sind dazu noch speziell. Wenn man mit Gepäck fliegen möchte, ist der effektive Ticketpreis nicht mehr attraktiv. Das in Verbindung mit dem puristischen Kunstlederambiente an Bord und dem launischen Personal ... dann muss es andere Gründe geben, die Kunden zu ziehen. Das kann ein toller Airport sein (kostenloses Parken, kurze Wege, schnelle Abfertigung usw.). Aber ... Fehlanzeige. (Persönlich muss ich anmerken, dass ich ganz gerne und immer wieder mal ab Hahn fliege, aber ich die Kosten dort inzwischen als Abzocke empfinde).

Vor allem ursächlich für dieses Trauerspiel auf Steuerkosten sehe ich die zu ängstliche Landespolitik, die es nicht geschafft hat, ein mutiges Konzept aus einem Guss zu erstellen. Es wurde immer nur herumlaboriert, gebastelt und zu wenig unternehmerisch gearbeitet. Und das nur schon seit 2 Jahrzehnten.

Fazit: Hahn wird unter dem neuen Eigentümer sicher als Airport weitergeführt. Für Fracht und Charter, sowie für Servicezwecke. Und vielleicht bleiben noch ein paar irische Vögel dort. Aber er wird sein Gesicht wandeln, denn ein Investor wird mit dem Stahlbesen durchfegen - denn der will mittelfristig Geld verdienen.

Bezogen auf unsere geliebte Hunsrückbahn bleibe ich bei meinem Fazit, dass der Hahn ein Deckungsbeitrag sein kann, aber der SPNV an sich für die Region wichtig ist und eine zusätzliche Belebung bringen würde. Dabei ist diese verrückte Ausbauvariante mit zweigleisigen Abschnitten vollkommen überzogen und trübt die Kosten-Nutzen-Bilanz. Der Ökonom würde sicher dennoch zu dem Schluss kommen, dass auch ohne Hahn der SPNV sinnvoll ist.

Und den kleinen Seitenhieb kann ich mir nicht verkneifen: Auf dem Hahn wurden Steuergelder so verheizt, als seien es billige Tannenholz-Scheite. Wir reden ja nicht mehr von 100.000enden von EUR oder von Millionen. Insgesamt ist die Summe der Steuergelder (inkl. verdeckter Zuschüsse wie dem Ankauf von Verkehrsflächen durch den LBM) inzwischen 9stellig.
Und da doziert so ein Mitarbeiter im Ministerium bedeutungsschwanger darüber, dass man ja verantwortungsvoll mit Steuergeldern umgehen müsse, und deshalb geringe Summen (Reaktivierung SBBM - STM lt. Schüssler Plan ca. 4-5 Mio EUR in 10 Jahren) nicht zur Verfügung stellen könne, denn das sei ja alles in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sehr vage. Welch ein Hohn. Auf dem Hahn hat man einfach die Geld-Dauerzuschuss-Pipeline aufgedreht und Steuergelder verprasst. Und das gleiche Ministerium belehrt dann engagierte Unternehmer über Steuerverschwendung. Solch ein Gag fällt keinem Satiriker ein ... .
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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3021
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von 3021 »

https://kleineanfragen.de/rheinland-pfa ... ueckbahn-i

Mit der Antwort auf Frage 2 hält man sich alle Möglichkeiten offen.


https://kleineanfragen.de/rheinland-pfa ... eckbahn-ii

Zitat letzter Satz: "Die Kosten werden aufgrund der Erkenntnisse der derzeit laufenden Planfeststellungsverfahren im nächsten Jahr überarbeitet."

Da bin ich mal gespannt ob aus den geplanten 130 Mio Euro nicht 2xx Mio Euro werden :evil:
Rolf
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Rolf »

Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:...Fazit: Hahn wird unter dem neuen Eigentümer sicher als Airport weitergeführt. Für Fracht und Charter, sowie für Servicezwecke. Und vielleicht bleiben noch ein paar irische Vögel dort. Aber er wird sein Gesicht wandeln, denn ein Investor wird mit dem Stahlbesen durchfegen - denn der will mittelfristig Geld verdienen.... .
Ich bin zuversichtlich, dass ein paar irische Jets auf dem Hahn bleiben. Andernfalls hätten die Chinesen wohl auch kaum unterschrieben, denn von der geringen Fracht alleine kann Hahn nicht leben. Der Teil-Abzug vom Hahn vor zwei Jahren hatte bei Ryanair in erster Linie mit dem Jet-Mangel zu tun, der sich aus einem Vertrag über den Kauf von 280+100 Jets (s. u.) ergab. So paradox das klingt, aber genau wegen dieser Mega-Bestellung mussten die Iren bei den großen Airports einsteigen. Der Mega-Deal mit Boeing (zu sehr günstigen Konditionen; Insider rechnen mit annähernd 50% Rabatt für die mittlerweile in die Jahre gekommene B 737-800, deren Produktion ohne den Ryanair-Auftrag ausgelaufen wäre) kam ziemlich plötzlich, und genauso plötzlich musste Ryanair Marktanteile an den großen Airports erobern, um diese Masse von Jets unterzubringen. Deswegen wurden Jets von den Provinzflughäfen abgezogen. Die Provinz ist ausgereizt und da hat Ryanair auch kaum Konkurrenz, so dass man hier später wieder aufstocken könnte; immerhin hat O'Leary das in Aussicht gestellt (was man ihm nicht glauben muss, denn er ändert seine Pläne sofort, wenn es mehr Profit bringt). Weil der Riesenzuwachs an Jets untergebracht werden muss, greift Ryanair nun in den Metropolen die Etablierten an, um, wie verkündet, Marktanteile zu gewinnen. Das geht nur an den (teuren) Flughäfen der Metropolen. Die verbliebenen Flüge ab Hahn sind gut gebucht und bringen Ryanair auch Geld ein. Außerdem ist der Hahn für Wartung, Ausbildung und als Ausweichflughafen für Ryanair besonders wichtig. Ich glaube daher nicht, dass Ryanair den Hahn ganz aufgeben wird. Im Gegenteil, Ryanair bekommt bis 2024 noch ein paar Hundert neue Jets (280 Stück sind bestellt, davon etwa 50 ausgeliefert, auf weitere 100 Boeings gibt es eine Option), und die müssen untergebracht werden. Wenn wieder genug Jets da sind, auch auf dem Hahn. Ich bin deswegen so zuversichtlich, weil es für den ähnlich gestrickten Flughafen Weeze entsprechend vereinbart ist.
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:...Bezogen auf unsere geliebte Hunsrückbahn bleibe ich bei meinem Fazit, dass der Hahn ein Deckungsbeitrag sein kann, aber der SPNV an sich für die Region wichtig ist und eine zusätzliche Belebung bringen würde. ... .
Genau, den Deckungsbeitrag wird der Hahn auch weiter bringen, wenn auch nicht in dem Maße, wie es ursprünglich geplant war. Aber besser ein kleiner Beitrag als gar keiner!
Zuletzt geändert von Rolf am Di 7. Mär 2017, 08:01, insgesamt 1-mal geändert.
Rolf
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Rolf »

Hier der letzte Pressebericht zum Thema:
http://www.swr.de/swraktuell/rp/gefaehr ... index.html
3021
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von 3021 »

http://www.eifelzeitung.de/region/deuts ... en-149167/

Hier steht etwas von einer ICE Anbindung des Hahns, die aber wieder verworfen wurde. Ist das schlecht recherchiert (Verwechslung mit dem wahnwitzigen Transrapid Vorschlag), oder ist mir in den letzten Jahrzehnten was entgangen ?

Gruß
Karl
3021
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von 3021 »

Was wollen die Chinesen mit dem Flughafen Hahn ?

Hier ein Hinweis auf eine Podiumsdiskussion:
http://www.swr.de/swr4/rp/veranstaltung ... 78/n34947/

Die Diskussion wird am 21.03.17 von 19:05 Uhr bis 21:00 Uhr live im SWR4 Radio übertragen.

Grüße
Karl
TroubadixRhenus
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von TroubadixRhenus »

Zu Ryanair eine interessante Dokumentation:

http://mediathek.daserste.de/Reportage- ... d=41668418

Wenn diese menschenverachtende Blase irgendwann mal platzt, dann wird man wohl nicht nur auf dem Hahn erkennen, auf welch tönernen Füssen so manch kleiner Airport steht, der auf Billigflieger setzt.

Und ich bin davon überzeugt, dass die Blase platzt, und sei es, weil vielleicht gleich mehrere Flieger hintereinander vom Himmel fallen, weil sich Piloten z.B. genötigt sahen, krank zu fliegen (weil keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall), oder weil zu knapp getankt (weil immer die Piloten rausfliegen, die "zuviel" Sprit getankt haben). Ich wünsche es mir nicht, zumal ich in Köln-Bonn in der Einflugschneise wohne...
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