Am Sonntag besuchten Markus, Marcus, Elias und ich die belgische Museumsbahn "Chemin de fer du Bocq".
Infos zur Bahn gibt es unter http://www.cfbocq.be, allerdings nur auf französisch und niederländisch. Generell scheint das Bähnchen in Deutschland ziemlich unbekannt zu sein.
Nach etwas mehr als 2,5 Stunden Anreise erreichten wir Spontin, den Betriebsmittelpunkt der Bahn. Dort standen bereits die beiden Züge bereit, dazu gleich mehr.
Dem Fahrplan war zu entnehmen, dass aktuell von Braibant bis Evrehailles-Bauche gefahren wird. Wir begaben uns zuerst nach Braibant, wo die Museumsstrecke von der Hauptstrecke abzweigt. Aktuell wird die Hauptbahn wohl modernisiert, überall neue Oberleitungsmasten, ETCS-Technik und frischer Schotter. Der Bahnhof Braibant wird dabei wohl aufgelassen und nur noch von der C.F.Bocq bedient, dazu ist eine etwa drei Meter lange Bahnsteigkante aus Holzschwellen vorhanden. Deren Gleis ist zur Zeit wegen der Bauarbeiten gar nicht angeschlossen und präsentierte sich ungestopft wellig. Trotzdem tauchte nach kurzer Zeit der Triebwagen auf und wackelte langsam heran.
Den Anschluss zum Endpunkt Ciney übernimmt ein Bus, aber keine moderner Linienbus, sondern ebenfalls ein museumswürdiges Fahrzeug.
Nun entschlossen wir uns zu einer Mitfahrt über die Gesamtstrecke. Zum einen natürlich, um die Bahn zu unterstützen, zum anderen aber auch, weil wir relativ orientierungslos dastanden. Und die besten Stellen findet man oft aus dem Zug.
Bodenständige 12 € kostet die Hin- und Rücktour, das Personal war sehr nett und gut gelaunt. Man sprach zwar kein Deutsch, aber so viel Verständigung ist zum Fahrkartenkauf auch nicht nötig.
Wir nahmen also Platz im Triebwagen und schaukelten los. In der Mitte des Fahrzeugs fehlt eine Doppel-Sitzbank, dort ist in einem Kasten der Motor untergebracht. Daneben ist natürlich der "Fuzzyplatz", denn hier hat man den besten Sound .
Nach kurzer Fahrt erreicht der Zug Spontin.
Hier wird umgestiegen. Dafür steht ein Wagenzug bereit, der mit zwei Dieselloks bespannt ist. Dieses Konzept ermöglicht zum einen Abwechslung für den Fahrgast, zum anderen kann es bei viel Andrang einfach zum Zweizugbetrieb erweitert werden.
Auf der Hinfahrt zog die Lok 7341, ein dreiachsiger Stangendiesel.
Die Strecke trifft in Yvoir wieder auf eine Hauptbahn, doch ein Stück ist aktuell noch nicht befahrbar, es wird daran gearbeitet. Derzeit ist in Evrehailles-Bauche Schluss, wie ein Schild gut verständlich vermittelt.
Nach kurzem Aufenthalt geht es wieder zurück, diesmal mit der geräuschvollen 5205 vorne. Angekommen in Spontin wird erstmal Lokpflege betrieben.
Nun hat man 25 Minuten Zeit, ehe der VT wieder nach Braibant aufbricht. In den rechts abgestellten Wagen befindet sich ein Souvenirshop, wo es Postkarten, eine Vereinszeitschrift etc. gibt.
Die Weichenhebel sind eine interessante Konstruktion. Zuerst wird das Gewicht auf die andere Seite geklappt, dann kann der Hebel leicht bewegt werden.
Nachdem wir wieder in Braibant angekommen waren, hatten wir eine viel bessere Orientierung vom Streckenverlauf. Was ebenfalls besser wurde, war das Wetter. Und so war kurz darauf das erste Streckenfoto im Kasten.
Etwas weiter im Tal hatten aber die Wolken die Überhand. Dank des Umsteigeaufenthaltes kann man den anderen Zug noch machen. In Dorinne-Durnal hat man einen schönen Blick von der Straßenbrücke auf den einzigen Kreuzungsbahnhof neben Spontin.
Noch weiter im Bocq-Tal verläuft die Strecke teils entlang des Flusses, teils kürzt sie die Bögen mit Viadukten und Tunneln ab. Bei Purnode folgen auf einem langen geraden Stück vier Tunnel und fünf Brücken direkt aufeinander.
Und so sieht das dann im Nachschuss aus.
Wieder durch den Aufenthalt in Spontin konnten wir uns erneut für den Triebwagen positionieren. Bei der Mitfahrt war uns diese Kuhwiese aufgefallen. Fast hätte es mit Sonne geklappt, aber das Motiv wirkt auch so.
Die Rückfahrt haben wir dann zugunsten eines anderen Vorhabens nicht aufgenommen. Es ging nämlich schnell wieder nach Purnode. Wir hatten von einem deutschsprachigen Vereinsmitglied den Tipp bekommen, dass der Viadukt von oben machbar ist. Nach etwas Hangkletterei fanden wir die tolle Stelle auch.
Die Rückfahrt hinter dem ersten Tunnel. Als das Lokpersonal uns erblickte, durfte die Maschine mal richtig dampfen, was im Tal und dem folgenden Tunnel auch für eine Top-Soundkulisse sorgte .
Für die letzte Fahrt des Triebwagens ging es nochmal zu einer Allee nahe der Strecke.
An einem kleinen Feldwegübergang im Getreidefeld.
Der Abschluss mit der letzten Hinfahrt in Dorinne-Durnal.
Bei besonderen Veranstaltungen werden hier auch Dampfloks eingesetzt, wie diese Brücke verrät.
In Dorinne auf dem Abstellgleis geparkte Wagen, hier ist wohl ein Schlammloch...
Der letzte Zug nach Spontin.
Ich grüße die drei Mitfahrer und bedanke mich für den schönen und abwechslungsreichen Tag. Einen Besuch dieser Bahn kann man nur empfehlen.
Viele Grüße,
Christian
[B] Sehenswert: Le Chemin de fer du Bocq (21 B.)
Re: [B] Sehenswert: Le Chemin de fer du Bocq (21 B.)
Klasse,
schade das ich Sonntag nicht konnte. Aber dann beim nächsten mal.
schade das ich Sonntag nicht konnte. Aber dann beim nächsten mal.
Grüße aus Bendorf
Martin
Martin
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Re: [B] Sehenswert: Le Chemin de fer du Bocq (21 B.)
Einfach nur toll
Gruß
Hauptsignal
http://www.vulkan-express.de
Durch das verkleinern der Bilder für´s Forum leidet leider die Bildqualität, ich bitte dies zu entschuldigen.
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