ganz selten kommen heute noch Original-Fundstücke zu Tage; doch der Reihe nach....
Seit Mai 2002 trägt die HLB Basis AG die Verantwortung für die Infrastruktur der Lumdatalbahn. Mit dieser Übernahme wurde dann auch eine "SBV" = Sammlung betrieblicher Vorschriften zusammengestellt, die beim FDL in Lollar ausliegt.
Durch die Bahnreform zur Jahreswende 1993/94 ging die Pflege von der DB an die DB AG über, deren "Tochter" DB Netze AG dieses betrieblich bis km 21.800 nutzbare Stück bis an die Übergabe an die HLB Basis betreute.
Wenn das Thema "Netzbetreiber" näher interessiert: http://www.giessener-zeitung.de/allendo ... betreiber/
Der vereinfachte Zugbetrieb erfolgte schon zu Zeiten der Bundesbahn, genauer Zeitpunkt dieser Einführung ist leider adhoc unbekannt.
Zu Zeiten der Bundesbahn, auch speziell durch die Bedienung des Didierwerks in Mainzlar (FMDW) entstanden Bedienungsanweisungen für jeden Bahnhof. Zu Zeiten der alten Lumdatalbahn gab es nur zwei Haltepunkte: Beltershain und Daubringen. Alle anderen Stationen wiesen mindestens 1 Weiche auf.
In Mainzlar/Bahnhof wurden an einer Freiladerampe mit 1 mtr. Höhe über SOK auch noch bis in die 1980er Jahre einzelne Wagenladungen umgeschlagen. Das eigentliche Empfangsgebäude wurde schon früh, also vor DB SImm GmbH - Zeiten an Privat veräußert. Gleis 1 lag am EG, Gleis 2 war/ist das Streckengleis. Im Laufe der Jahre wechselte das EG mehrfach den/die Besitzer. Irgendwann fand dann auch eine Räumung von Utensilien im Keller statt. Bei dieser Räumung tauchte dann diese Bedieungsanweisung auf. Diese hing früher im Stellwerksraum.
Zur Verdeutlichung der betrieblichen Situation:
http://lumdatalbahn.com/tinc?key=Xb5Jpq ... ,6,800,740
http://lumdatalbahn.com/tinc?key=Xb5Jpq ... ,6,800,740
Das Gleis 1 in Mainzlar wurde in Abschnitten teilw. zurückgebaut: zuerst die Weiche 2 von Lollar, damit einhergehend nur noch als Stumpfgleis, Bedienung über Weiche 2 (von Londorf). Dann in 2006 auch die "Verstümmelung", heisst der fast vollständige Rückbau, es blieb nur die Weiche liegen, sowie der Prellbock, der jetzt direkt hinter der Weiche 2 steht.
Auf der Biedungsanweisung steht folgendes (fast allgemein gültig, denn diese Art von handbetätiger Ausweichstelle gab es sehr häfig)
A) Überholung
1. mit Streckenschlüssel Streckenschloß aufschließen
Schlüssel für Gs I und Gs II frei
Schlüssel für Gs I oder Gs II entnehmen, je nach Fahrtrichtung
2. Gs 1 od. Gs II aufschließen und umstellen; Schlüssel für Weiche 1 od. 2 frei
Schlüssel entnehmen
3. Weiche 1 od. 2 aufschließen und umstellen
4. Fahrzeug in Gleis 1 abstellen
5. Weiche 1 od. 2 in Grundstellung bringen und verschließen
Schlüssel für Gs entnehmen
6. Gs I od. Gs 2 in Grundstellung bringen und verschließen
7. Schlüssel für Gs I oder Gs II entnehmen und im EG durch Streckenschloß verschließen
Streckenschlüssel abziehen
B) Rangieren
1. Bei Rangierarbeiten ist ebenso zu verfahren wie bei Überholungen
2. Vor rangieren über BÜ RS bedienen
aufgestellt Nachrichtenmeisterei Wetzlar den 20.04.1977 (Staudt)
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alles in sauberer Normschrift mit 75 ° Neigung geschrieben.
Ausdrücklichen Dank an den "Lagerist" sowie den "Überbringer"
in Mainzlar gibt es auch heute noch zwei ET (Einschalttasten für Streckenschlüssel, mit denen die BÜ´s betätigt werden)
https://www.facebook.com/lumdatal.bahn/ ... =3&theater
sowie zusätzlich noch HET in Richtung Lollar + Londorf die früher auch HET/HAT waren
Bedienungsanweisung / Lageplan aufgetaucht
- Basaltlunkerschotter
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- Registriert: Mo 30. Jul 2007, 15:08
Bedienungsanweisung / Lageplan aufgetaucht
ich wollt, es wäre Abend und die Preußen kämen