Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Linkhinweis auf einen Beitrag aus dem Trierischen Volksfreund, Teilausgabe Hunsrück, vom 03.11.2015
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 80,4357591
MfG
jojo54
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jojo54
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Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Ein vernichtenderes politisches Urteil über die Mobilitätsstudie kann man sich kaum vorstellen, wenn man diesen Bericht aus Birkenfeld liest.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 04,4358688
Anmerkung:
Der Gutachten-Markt bzw. Studien-Markt ist -wie etwa auch der Fortbildungs-, Weiterbildungs- oder der Zertifizierungs-Markt- ein Markt, der den üblichen Markt-Mechanismen folgt. Will sagen: Auf eine Nachfrage hat sich ein Angebot etabliert. Nicht mehr und nicht weniger.
Wer erwartet hätte, daß hier seriöse Fachleute aktiv sind, den muß man in 90% der Fälle enttäuschen.
Hier starten einfach Leute, die Geld verdienen wollen, das Ergebnis hat in der Regel die Aussagekraft von Hausstaub unter dem Sofa.
(Wer das jetzt wieder als Besserwisserei und Stichelei titulieren möchte, möge mir einmal eine Studie im Eisenbahnbereich -aber gerne auch in anderen Bereichen- benennen, die wirklich brauchbar war und Entscheidungsträger weitergebracht hat).
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 04,4358688
Anmerkung:
Der Gutachten-Markt bzw. Studien-Markt ist -wie etwa auch der Fortbildungs-, Weiterbildungs- oder der Zertifizierungs-Markt- ein Markt, der den üblichen Markt-Mechanismen folgt. Will sagen: Auf eine Nachfrage hat sich ein Angebot etabliert. Nicht mehr und nicht weniger.
Wer erwartet hätte, daß hier seriöse Fachleute aktiv sind, den muß man in 90% der Fälle enttäuschen.
Hier starten einfach Leute, die Geld verdienen wollen, das Ergebnis hat in der Regel die Aussagekraft von Hausstaub unter dem Sofa.
(Wer das jetzt wieder als Besserwisserei und Stichelei titulieren möchte, möge mir einmal eine Studie im Eisenbahnbereich -aber gerne auch in anderen Bereichen- benennen, die wirklich brauchbar war und Entscheidungsträger weitergebracht hat).
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Hier die Kopie eines Leserbriefes aus der Nahe-Zeitung vom 07.11.2015
Leserbriefe
Mobilität Zwei Vereine haben – in Zusammenhang mit dem Nationalpark – ein Konzept zur Reaktivierung der Hunsrückbahn erstellt.
„Kostenthema geschickt umgangen“
Mit Neugier und Interesse verfolge ich seit geraumer Zeit die Aktivitäten des Vereins „Pro Hochwald- und Hunsrückbahn“. Es erstaunt mich dabei immer wieder, wie sehr Politiker in Mainz und der Region die Augen vor der Realität verschließen und davon ausgehen, dass wir uns vor Touristen kaum retten noch können, wenn diese Strecke reaktiviert wird. Leider wird in der bisherigen Berichterstattung das Thema Kosten recht geschickt umgangen: Laut einer Schätzung der DB Netz von 2009 belaufen sich die Kosten für die Reaktivierung der Strecke auf 104 Millionen Euro.
Gibt es nicht schon genügend fragwürdige Investitionsprojekte im Land? Ein Feuerwehrmuseum in Hermeskeil, das statt der veranschlagten 1,8 am Ende 3,7 Millionen Euro gekostet hat. Dazu ein defizitärer Flughafen Hahn und eine Skandalrennstrecke in der Eifel. Wir haben doch bereits eine sehr gute Bahnverbindung bis nach Idar-Oberstein, Türkismühle und Neubrücke. Mir erschließt sich nicht, warum man statt eines gemeinsamen Buslinienkonzepts von Rheinland-Pfalz und Saarland lieber viel Geld in die Hand nehmen möchte, um eine stillgelegte Strecke zu reaktivieren, bei der lediglich überschaubare Nachfrage besteht.
Das Argument „Der NLP Hunsrück-Hochwald ist bundesweit der einzige ohne direkten Bahnanschluss“ ist doch kein Argument, was eine Reaktivierung rechtfertigt. Wir müssten doch erst mal versuchen, bestehende Bahn- und Busverbindungen clever ins das Konzept Nationalpark mit einzubeziehen, bevor wir weitere Millionenbeträge ausgeben, ohne das Ergebnis abschätzen zu können. Es würde mich freuen, wenn die Verantwortlichen in der Politik erst mal versuchen würden, unsere bestehenden Ressourcen optimal zu nutzen, bevor ein neues Steuergrab in Millionenhöhe uns und künftigen Generationen weiter zur Last fallen wird.
Benjamin Leonhard, Morbach
Leserbriefe
Mobilität Zwei Vereine haben – in Zusammenhang mit dem Nationalpark – ein Konzept zur Reaktivierung der Hunsrückbahn erstellt.
„Kostenthema geschickt umgangen“
Mit Neugier und Interesse verfolge ich seit geraumer Zeit die Aktivitäten des Vereins „Pro Hochwald- und Hunsrückbahn“. Es erstaunt mich dabei immer wieder, wie sehr Politiker in Mainz und der Region die Augen vor der Realität verschließen und davon ausgehen, dass wir uns vor Touristen kaum retten noch können, wenn diese Strecke reaktiviert wird. Leider wird in der bisherigen Berichterstattung das Thema Kosten recht geschickt umgangen: Laut einer Schätzung der DB Netz von 2009 belaufen sich die Kosten für die Reaktivierung der Strecke auf 104 Millionen Euro.
Gibt es nicht schon genügend fragwürdige Investitionsprojekte im Land? Ein Feuerwehrmuseum in Hermeskeil, das statt der veranschlagten 1,8 am Ende 3,7 Millionen Euro gekostet hat. Dazu ein defizitärer Flughafen Hahn und eine Skandalrennstrecke in der Eifel. Wir haben doch bereits eine sehr gute Bahnverbindung bis nach Idar-Oberstein, Türkismühle und Neubrücke. Mir erschließt sich nicht, warum man statt eines gemeinsamen Buslinienkonzepts von Rheinland-Pfalz und Saarland lieber viel Geld in die Hand nehmen möchte, um eine stillgelegte Strecke zu reaktivieren, bei der lediglich überschaubare Nachfrage besteht.
Das Argument „Der NLP Hunsrück-Hochwald ist bundesweit der einzige ohne direkten Bahnanschluss“ ist doch kein Argument, was eine Reaktivierung rechtfertigt. Wir müssten doch erst mal versuchen, bestehende Bahn- und Busverbindungen clever ins das Konzept Nationalpark mit einzubeziehen, bevor wir weitere Millionenbeträge ausgeben, ohne das Ergebnis abschätzen zu können. Es würde mich freuen, wenn die Verantwortlichen in der Politik erst mal versuchen würden, unsere bestehenden Ressourcen optimal zu nutzen, bevor ein neues Steuergrab in Millionenhöhe uns und künftigen Generationen weiter zur Last fallen wird.
Benjamin Leonhard, Morbach
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Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Der Leserbrief von Benjamin Leonhard zeigt u.a. ein weitverbreitetes Manko auf, mit dem auch ich oft konfrontiert werde, der "Normalbürger" kapiert nicht, daß es hier um zwei getrennte Projekte (ÖPNV-Reaktivierung Langenlonsheim - Hahn und Zukunft des Restabschnittes Büchenbeuren-Türkismühle) handelt.
Wobei wir bei Langenlonsheim-Hahn inzwischen statt der 2009 veranschlagten 104 Millionen € auch schon bei 130 Millionen € angekommen sind, insofern ist die Leonhard'sche Zahl auch schon wieder überholt.
Die augenblickliche Stimmungslage bei Bund, Bahn und Land jedoch läßt eine Reaktivierung hier ohnehin fraglich erscheinen, bis zur Landtagswahl im März 2016 bzw. bis zur Bundestagswahl 2017 wird nix mehr laufen.
Wenn die Reaktivierung bis zum Hahn jedoch wieder auf den Tisch kommen sollte, haben die Morbacher aber auch schon ihr Interesse an einer "Verlängerung" der Reaktivierungsstrecke bis zu ihrer Kommune reklamiert, denn die prosperierende Gemeinde mit ihren über 2000 Arbeitsplätzen und 10.000 Einwohnern möchte nicht "abgehängt" werden.
Für die Reaktivierung des Abschnittes Büchenbeuren-Türkismühle wurde letztmals mit dem sogenannten Schüßler-Plan-Gutachten ein einigermaßen belastbares Zahlenwerk vorgelegt, das allerdings, das muß man der Ehrlichkeit halber zugeben, auf eine Schmalspur-Reaktivierung für einen bescheidenen Tourismus- und Gelegenheitsgüterverkehr abzielte.
In diesem Gutachten wurden für SBBN-STM sechs Millionen € Instandsetzungskosten veranschlagt, Erhard hat in seinen neuerlichen Kalkulationen richtigerweise weitere zwei Millionen € hinzuaddiert, das ganze Verkehrsgeschehen ist jedoch auf die Tageslichtphase abgestellt, was für eine Erschließung des Nationalparkes unzureichend wäre, denn das hieße, die Strecke wäre im Winterhalbjahr nur sehr eingeschränkt nutzbar (ca. 8-16 Uhr).
Angenommen, man würde das Schüßler-Gutachten von 2008 seriös inflationsbereinigt mit 3 % p.a. fortschreiben, wären wir bei 7,6 Millionen Euro zzgl. 2 Millionen für den seit 2008 festgestellten Sanierungsbedarf, macht rund 10 Millionen Euro, wie gesagt für einen Touristikbetrieb während des Tages im Abschnitt STM-SBBN.
Für eine Beleuchtung der Bahnhöfe -nur noch in Hermeskeil und Deuselbach sind überhaupt Lampen vorhanden, an den anderen Stationen (außer Türkismühle) müßten sie gesetzt und ans Netz angeschlossen werden- liegen noch keine Zahlen vor, man liegt aber gewiß mit mindestens 60.000 Euro je Station (x 18 = 1,08 Mio €) nicht verkehrt.
Die Kosten also für eine Instandsetzung Türkismühle-Büchenbeuren auf Touristikbahnniveau könnte man demnach mit 12 Millionen Euro einigermaßen treffend umreißen.
Beim bisher praktizierten Kostensplitting 85:15% müßten also die Kommunen 1,8 Millionen € aufbringen.
Das ist -gemessen an dem, was man dafür bekommt, eine mit 50 km/h befahrbare atemberaubend schöne Tourismusstrecke-nicht viel.
Nur müssen diese Zahlen und Konzeptionen auch ordentlich kommuniziert werden, damit solche Horrorvorstellungen, wie sie Benjamin Leonhard ausbreitet, sich gar nicht erst in den Köpfen festsetzen.
Vor allem die Hunsrückquerbahn mit dem Nürburgring gleichzusetzen, das ist denn doch -vorsichtig ausgedrückt- sehr abenteuerlich.
Wobei wir bei Langenlonsheim-Hahn inzwischen statt der 2009 veranschlagten 104 Millionen € auch schon bei 130 Millionen € angekommen sind, insofern ist die Leonhard'sche Zahl auch schon wieder überholt.
Die augenblickliche Stimmungslage bei Bund, Bahn und Land jedoch läßt eine Reaktivierung hier ohnehin fraglich erscheinen, bis zur Landtagswahl im März 2016 bzw. bis zur Bundestagswahl 2017 wird nix mehr laufen.
Wenn die Reaktivierung bis zum Hahn jedoch wieder auf den Tisch kommen sollte, haben die Morbacher aber auch schon ihr Interesse an einer "Verlängerung" der Reaktivierungsstrecke bis zu ihrer Kommune reklamiert, denn die prosperierende Gemeinde mit ihren über 2000 Arbeitsplätzen und 10.000 Einwohnern möchte nicht "abgehängt" werden.
Für die Reaktivierung des Abschnittes Büchenbeuren-Türkismühle wurde letztmals mit dem sogenannten Schüßler-Plan-Gutachten ein einigermaßen belastbares Zahlenwerk vorgelegt, das allerdings, das muß man der Ehrlichkeit halber zugeben, auf eine Schmalspur-Reaktivierung für einen bescheidenen Tourismus- und Gelegenheitsgüterverkehr abzielte.
In diesem Gutachten wurden für SBBN-STM sechs Millionen € Instandsetzungskosten veranschlagt, Erhard hat in seinen neuerlichen Kalkulationen richtigerweise weitere zwei Millionen € hinzuaddiert, das ganze Verkehrsgeschehen ist jedoch auf die Tageslichtphase abgestellt, was für eine Erschließung des Nationalparkes unzureichend wäre, denn das hieße, die Strecke wäre im Winterhalbjahr nur sehr eingeschränkt nutzbar (ca. 8-16 Uhr).
Angenommen, man würde das Schüßler-Gutachten von 2008 seriös inflationsbereinigt mit 3 % p.a. fortschreiben, wären wir bei 7,6 Millionen Euro zzgl. 2 Millionen für den seit 2008 festgestellten Sanierungsbedarf, macht rund 10 Millionen Euro, wie gesagt für einen Touristikbetrieb während des Tages im Abschnitt STM-SBBN.
Für eine Beleuchtung der Bahnhöfe -nur noch in Hermeskeil und Deuselbach sind überhaupt Lampen vorhanden, an den anderen Stationen (außer Türkismühle) müßten sie gesetzt und ans Netz angeschlossen werden- liegen noch keine Zahlen vor, man liegt aber gewiß mit mindestens 60.000 Euro je Station (x 18 = 1,08 Mio €) nicht verkehrt.
Die Kosten also für eine Instandsetzung Türkismühle-Büchenbeuren auf Touristikbahnniveau könnte man demnach mit 12 Millionen Euro einigermaßen treffend umreißen.
Beim bisher praktizierten Kostensplitting 85:15% müßten also die Kommunen 1,8 Millionen € aufbringen.
Das ist -gemessen an dem, was man dafür bekommt, eine mit 50 km/h befahrbare atemberaubend schöne Tourismusstrecke-nicht viel.
Nur müssen diese Zahlen und Konzeptionen auch ordentlich kommuniziert werden, damit solche Horrorvorstellungen, wie sie Benjamin Leonhard ausbreitet, sich gar nicht erst in den Köpfen festsetzen.
Vor allem die Hunsrückquerbahn mit dem Nürburgring gleichzusetzen, das ist denn doch -vorsichtig ausgedrückt- sehr abenteuerlich.
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Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Ich kenne den Autor des Leserbriefs persönlich und habe ihn heute Angeschrieben, um ihm mal die Fakten zu nennen.
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Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Unter anderem deswegen reagiere ich auf jedweden Inselbahn-Schwachsinn so allergisch und bleibe bei meiner Aussage, daß ein Teilstreckenkonzept im Mittelteil der Strecke das Ende des Reststückes bedeutet. Insofern spielen Touristikbahn-Enthusiasten den Eisenbahngegnern geradezu in die Hände. Ihr bekommt auf 15 Kilometern euren Nostalgiezug und wir unseren Bahntrassenradweg. In einem Land, wo man geächtet wird, wenn man kompromißlos für das kämpft, wovon man überzeugt ist und sich allerorten die Weicheier mit ihren Konsensorgasmen durchzusetzen scheinen, ist diese Entwicklung aber nicht verwunderlich.ivie0810 hat geschrieben: Zudem kommt hinzu, dass das Saarland keine Regionalisierungsmittel für eine rein touristische Nutzung einer Bahnstrecke zur Verfügung stellen darf.
Man muß ja praktisch alles politisch korrekt auf einen sozialverträglichen und diskriminierungsfreien Kompromiß herunterbrechen können und Sätze wie "Wo Schienen liegen müssen Züge fahren" sind ja in ihrem reaktionären Duktus einfach unerträglich...
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Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Ein Aspekt der (noch) oft von den Politikern bei ihrer Forderung nach einem Radweg auf der Bahntrasse ignoriert wird ist dass es keine steigunsgfreie Radwege (sprich Bahntrassen) mehr braucht! In wenigen Jahren werden die Meisten Nutzer wohl nur noch E-Bikes fahren und somit dieses Argument nicht mehr stichhaltig ist!
Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Koipe eines Leserbriefs von Herrn Dunger aus der Rhein-Zeitung vom 10.11.2015.
Leserbriefe
Nationalpark Eisenbahnvereine kritisieren Mobilitätsstudie.
„Bahn spielt
keine Rolle“
In der Ausgabe vom 29. Oktober berichtet die RHZ über die jüngst vorgestellte Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Zum Thema Reaktivierung der Bahnstrecke Türkismühle – Hermeskeil – Morbach – Büchenbeuren heißt es lediglich: „Derzeit gibt es nur ein überschaubares Nachfragepotenzial“. Auf Deutsch heißt das: Man erwartet leere Züge. Diese Studie ist eine „Klatsche“ für die beiden Eisenbahnvereine „Pro Hochwald- und Hunsrückbahn“ und „Historische Eisenbahn Hunsrück“: Man hatte doch so sehr darauf gehofft, über den neuen Nationalpark an staatliche Fördertöpfe für Streckensanierung und Zugbetrieb zu gelangen. Der Staat und auch die Anrainerkommunen sollen für die Finanzierung des eigenen Eisenbahnhobbys herhalten. Daraus wird nun nichts. Das Ergebnis der Studie ist ein weiterer Schritt zum Radweg.
Dr. Hans Dunger, Kreistagsmitglied, Kirchberg
MfG
jojo54
Leserbriefe
Nationalpark Eisenbahnvereine kritisieren Mobilitätsstudie.
„Bahn spielt
keine Rolle“
In der Ausgabe vom 29. Oktober berichtet die RHZ über die jüngst vorgestellte Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Zum Thema Reaktivierung der Bahnstrecke Türkismühle – Hermeskeil – Morbach – Büchenbeuren heißt es lediglich: „Derzeit gibt es nur ein überschaubares Nachfragepotenzial“. Auf Deutsch heißt das: Man erwartet leere Züge. Diese Studie ist eine „Klatsche“ für die beiden Eisenbahnvereine „Pro Hochwald- und Hunsrückbahn“ und „Historische Eisenbahn Hunsrück“: Man hatte doch so sehr darauf gehofft, über den neuen Nationalpark an staatliche Fördertöpfe für Streckensanierung und Zugbetrieb zu gelangen. Der Staat und auch die Anrainerkommunen sollen für die Finanzierung des eigenen Eisenbahnhobbys herhalten. Daraus wird nun nichts. Das Ergebnis der Studie ist ein weiterer Schritt zum Radweg.
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Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Tja, Herr Dr. Dunger. Dann soll der Staat also doch besser dazu herhalten, Ihnen Ihr Hobby zu finanzieren. Radfahren.jojo54 hat geschrieben:Der Staat und auch die Anrainerkommunen sollen für die Finanzierung des eigenen Eisenbahnhobbys herhalten. Daraus wird nun nichts. Das Ergebnis der Studie ist ein weiterer Schritt zum Radweg.
Die Kosten für Umbauten in Radweg sind hinreichend bekannt. Sie liegen nach Schätzungen seriöser Planungsbüros mindestens bei dem fünffachen einer Wiederinbetriebnahme als Eisenbahnstrecke.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
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Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Und Herr Dunger ist wirklich Mitglied der Grünen?jojo54 hat geschrieben:Koipe eines Leserbriefs von Herrn Dunger aus der Rhein-Zeitung vom 10.11.2015.
Leserbriefe
Nationalpark Eisenbahnvereine kritisieren Mobilitätsstudie.
„Bahn spielt
keine Rolle“
In der Ausgabe vom 29. Oktober berichtet die RHZ über die jüngst vorgestellte Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Zum Thema Reaktivierung der Bahnstrecke Türkismühle – Hermeskeil – Morbach – Büchenbeuren heißt es lediglich: „Derzeit gibt es nur ein überschaubares Nachfragepotenzial“. Auf Deutsch heißt das: Man erwartet leere Züge. Diese Studie ist eine „Klatsche“ für die beiden Eisenbahnvereine „Pro Hochwald- und Hunsrückbahn“ und „Historische Eisenbahn Hunsrück“: Man hatte doch so sehr darauf gehofft, über den neuen Nationalpark an staatliche Fördertöpfe für Streckensanierung und Zugbetrieb zu gelangen. Der Staat und auch die Anrainerkommunen sollen für die Finanzierung des eigenen Eisenbahnhobbys herhalten. Daraus wird nun nichts. Das Ergebnis der Studie ist ein weiterer Schritt zum Radweg.
Dr. Hans Dunger, Kreistagsmitglied, Kirchberg
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jojo54
Man mag es kaum glauben...
Ich dachte immer grüne Politik schaut etwas anders aus.
Aber da man sich anscheinend sehr über ein Gutachten freut, dass den Abriss einer Bahnstrecke empfiehlt ist das natürlich ein Statement.
Aber man kann aus Wähler ja auch daraus seine Konsequenzen ziehen...
Grüße
Guido
Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Zu den jetzt erneut aufflammenden Diskussionen, Zeitungsbeiträgen und Leserbriefe wünsche ich mir, dass beim Termin am 19.11.2015 im Landratsamt des Landkreises Bernkastel-Wittlich wirklich ALLE betroffenen Personen, Kommunen und Vereine eingeladen wurden und dass Klartext geredet wird.
Hoffentlich ist auch der ADD dabei, der Eigentümer des Lokmuseums und die Gemeinden und der Landkreis auf saarländischer Seite.
Lieber ein Ende ohne Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
MfG
jojo54
Hoffentlich ist auch der ADD dabei, der Eigentümer des Lokmuseums und die Gemeinden und der Landkreis auf saarländischer Seite.
Lieber ein Ende ohne Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
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Re: Mobilitätsstudie zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Das ist das Wesen von Gutachtern. Ärgerlich, dass Steuergeld da hineingeblasen wird.ivie0810 hat geschrieben:Ein cleveres Gutachten, Geld kassieren für keine klaren Aussagen.
Der Streit Bahn versus Radweg erinnert mich sehr an die 1990er Jahre - fast genau 20 Jahre ist es her. Im Ruwertal sollte unbedingt, koste es was es wolle, ein Radweg auf der Ruwertalbahn oder auch Hochwaldbahn gebaut werden. Unsere Aktivitäten wurden mit allen legalen Mitteln bekämpft. Jeder kleine Fehler sofort nach ganz oben diskutiert. Ein unverschuldeter BÜ-Unfall brachte wochenlang negative Schlagzeilen im Trierischen Volksfreund. Im Jahr 1999 legten wir den Gebietskörperschaften und dem Kreis einen eigens erstellten Konzeptentwurf vor, der einen alternativen Radweg im Ruwertal parallel zur Bahn auf vorhandenen Wegen und kurzen Neubauabschnitten vorsah. Während die Bürgermeister sich das noch einigermaßen wohlwollend anhörten, bezeichnete uns der damalige Landrat von Trier-Saarburg wörtlich als Dummköpfe und Spinner. Er warf uns dann aus seinem Haus (wohin er uns zuvor eingeladen hatte). Eine Farce. Der Radweg war schon in den politischen Köpfen gebaut, bevor 1992 der erste Uerdinger der HWB durch das Ruwertal knatterte.
Kurzum - die Radwegelobby ist extrem stark und sie hat eben jene Kontakte in die Politik, die die Eisenbahner nicht haben. Die Grünen schreiben sich Nachhaltigkeit und Ökologie auf die Fahnen. Bahnerhalt ist nachhaltig und der Erhalt von Optionen für die Zukunft sollte im Herzen der uns Regierenden liegen. Herrn Dunger sehe ich seitens der "Grünen" als unhaltbar an, seiner Meinung werden leider viele folgen. Das Argument, ein paar Verrückte wollten bloß Eisenbahn spielen (und nein, Horst, das hat nichts mit Teilstreckenmodellen zu tun), ist schwer zu entkräften, wenn man nicht das ausreichende Gehör findet. Zumal die Hunsrücker Dickköpfe sind und gefasste Meinungen schwer aufgeben.
Fazit: man muss die Argumente für die Trassensicherung beim "nachhaltigen Wirtschaften" setzen. Erhalt für die Zukunft. Heute sind zumindest die Nachfolger der damaligen Politiker im Ruwertal ehrlich und wünschen sich heimlich eine Regionalbahn Pluwig-Trier, die den täglichen Verkehrsinfarkt mindern würde. Wie gesagt - es ist gerade erst 17 Jahre her, dass stillgelegt wurde und es ist gerade erst 15 Jahre her, dass man die Ruwertalbahn abgebaut hat.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
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