Eine Frechheit war das - im gesamten vectus-Netz las man heute ganztägig von Zugausfällen und Behinderungen im Zugverkehr wegen des GdL-Streiks auf diesen verdammten Pseudo-Informationslaufschriften. Alle Reisenden verunsichert, gähnend leere Züge, Autos, die Reisende zum Zug brachten, und erst bei Erscheinen des Zuges wegfuhren....daß diese Störung nur DB-Züge betrifft, verschwieg man auch den Reisenden auf den Strecken, die gar nicht von der DB bedient werden!
Soll ich Euch mal was sagen? Zum ersten mal seit Monaten sind wir (und die Gegenzüge) während meiner ganzen Schicht zu 100% pünktlich unterwegs gewesen (Ohne DB-5-Minutenlüge), weil wir auf den Scheißverein ausnahmsweise nicht überall warten mußten!
Wenn ich Betriebsleiter bei einem EVU wäre, dem man auf diese Art und Weise derart geschadet hätte, ich würde den Saftladen verklagen, daß sie schwarz werden....
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!" Konrad Adenauer
Es gab wohl auch einen ziemlichen Skandal, weil der Notfallfahrplan schon heute morgen ab 0 Uhr galt - also quasi 14 Stunden zu früh totales Chaos.
Und in Boppard Süd lief ab 14 Uhr ebenfalls durch, dass es zu Zugausfällen kommt. Klar, denn dort fuhr nach 13:25 heute garantiert kein Zug mehr ab, von der DB schon gar nicht .
Bei der Gelegenheit möchte ich diesen Kraftausdruck erklären - allein zwei mal in der vergangenen Woche versäumten die Kunden aus dem Oberwesterwald in Limburg den Anschlußzug nach Frankfurt, weil auf der eingleisigen Strecke der verspätete Gegenzug dem Zubringer die Verspätung übertrug, die er aus einem abgewarteten Anschluß aus Frankfurt (!) mitschleppte....
Die "bunten" dürfen immer warten, damit dem Konzern die Bearbeitung des Fahrgastrechteformulars erspart bleibt - andersrum sieht das immer anders aus....und der Konzern mit dem eigenen Fahrweg sitzt stets am längeren Hebel!
Seltsame Form der "Liberalisierung"!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Albert Einstein
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Hier die fotografische Dokumentation des Textanfangs im DSA von Frickhofen (Krs. Limburg)
Der gesamte Text lautete: Zeit: xx:xx Uhr *** Auf Grund von Streiks ist der Zugverkehr beeinträchtigt. Bitte achten Sie auf Anzeigen und Ansagen und informieren Sie sich auch im Internet. ***
Der Text wurde offenbar auf alle DSA an den Stationen übertragen, gleichgültig, ob dort bestreikte Züge der DB AG
hielten oder nicht. Im Hp Frickhofen halten ausschließlich Züge der vectus, im Bahnhof Kerkerbach nur Züge der HLB.
Beide waren nicht von den Streikmaßnahmen betroffen.
Stattdesssen sorgten die Anzeigen für Irritationen. In diesem Zusammenhang ist es aber auch ärgerlich, wenn die
Betreiber keine - oder nur kleine - Informationen auf ihren Internetseiten veröffentlichen, dass sie von den Streiks
nicht betroffen sind. Während VIAS schon am Morgen mit Newsletter per eMail und per Twitter auf die fehlerhaften
Eintragungen der DB in den elektr. Auskunftsmedien hinwies, wurde bei vectus erst nach meinem deutlichen Protest
ein Eintrag aufgenommen.
Hier noch mal die jeweiligen Internetseiten von VIAS, HLB und Vectus (vor Protest):
... und dann - am späten Nachmittag - mit Streik-Info: _ _
Und jetzt rühmen die sich noch auf ihrer Internetseite mit dem Satz:
"Streik beendet - Ersatzfahrplan zahlt sich aus..." - fragt sich nur, was das den Leuten am gestrigen Tag gebracht hat...
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Das gleiche Spiel droht ja wahrscheinlich am Wochenende wieder. Die Medien könnten auch mal betont darauf hinweisen, dass vom Streik nur DB-Züge betroffen sind. Mir wurde heute zugetragen, dass manche Leute vorgestern absichtlich nicht zur Arbeit gefahren sind, weil sie nur etwas von Lokführerstreik bzw. Bahnstreik gehört oder verstanden und das auf alle Züge bezogen haben.
(Dass manche Leute auch nach 10 Jahren noch nicht verstanden haben, dass es einen Unterschied zwischen DB und "Privat" gibt, ist natürlich ein anderes Thema...)
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit.
Der Kern der Wahrheit wird gar nicht mehr diskutiert, nämlich die Erkenntnis, daß eine Grundversorgung mit existentieller Infrastruktur nicht privatwirtschaftlich organisiert werden kann.
Mögen mich ruhig die modernen Menschen und Privatisierungsjunkies schelten, säße noch ein Beamter im Führerstand, würde das Rad trotz heftiger Meinungsverschiedenheiten rollen.
Auch würde ein Kunde nicht tagelang ohne Telekommunikation verharren müssen, der gute alte Technische Fernmeldeobersekretär wäre auch im Schein der Taschenlampe noch zur Störungsbeseitigung ausgerückt, wenn man nun 24-Stunden-Soforthilfe benötigt, muß man sie als "Service-Paket" zum festen monatlichen Abo dazubuchen, oder man zahlt für den nach 5 Werktagen "zwischen 8 und 18 Uhr" erscheinenden Servicetechniker 37,36 Euro zuzüglich MwSt pro Viertelstunde + Anfahrtpauschale (...wird mit Ihrer nächsten Rechnung abgebucht...).
Und wetten, daß der Servicetechniker bei jedem Besuch wieder eine Vertragsoptimierungsofferte parat hat?
Wann merkt dieses verblödete und manipulierte Volk eigentlich, wie es ihm geschieht?
Noch ein paar Jahre, und die Menschen die es noch anders gekannt haben, sind verstorben, dement oder auf andere Art zum Schweigen gebracht und enttäuschte Menschen schreiben sich in Selbsthilfeforen die Finger wund, daß ihnen niemand mehr sagen kann, ob der Zug, der den Nachwuchs in die Schule und zurück bringt, überhaupt kommt:
Neulich in Rheinhessen.
100 km Nebenstrecke ohne Personal.
Ein Zug fällt aus.
Die ersten geraten in Panik, die Mobiltelefone laufen heiß, Schulen sind in heller Aufregung, einige Unentwegte treten den Heimweg per Fuß durch die Felder und Weinberge an, auch auf die Gefahr, daß hinter jedem Wingertsstickel ein Kinderschänder lauert (Wie schnell ist nix passiert...), die Polizei wird verständigt (weiß aber erstmal auch nix) , die Politik ereifert sich (so, wie sich eben politischer Eifer immer entfaltet, nämlich mit nichtssagenden Satzbausteinen), die ersten Eltern bilden Interventionstruppen, gewissermaßen eine Selbsthilfetruppe, fahren durch die Gegend auf der Suche nach ihren Kindern und trotzdem bezahlen sie oder Vater Staat auch die nächsten Monatskarten treu und brav durch Einzugsermächtigung.
Aber die Bahnprivatisierung ist ja sinnvoll, endlich wurde der träge Beamtenapparat durchgelüftet, natürlich wollen ja auch alle den Wettbewerb, genaugenommen aber ohne zu wissen warum, aber man kann ja eigentlich nicht dagegen sein, denn Wettbewerb ist ja gut, man weiß aber eigentlich nicht, warum, aber das ist nun mal alles so, man kann ja auch nicht das Rad zurückdrehen usw usw.
Ich sage frank und frei und das auch oder gerade als überzeugter Nationalökonom:
Mir ist jeder beamtete Lokführer lieber als ein streikender Angestellter.
Wer aber anderer Meinung ist, der möge sich gerne beim Warten auf den (ausgefallenen) Zug den A.... abfrieren.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.