Jedes System verträgt nur eine begrenzte Beschleunigung, alles andere scheitert an der nächsten Schwachstelle oder an anderen Unzulänglichkeiten.bigboy4015 hat geschrieben:Das Lahntal wurde seinerzeit für viel Geld für bogenschnelles Fahren umgebaut.
Ob nun der Zug von Gießen nach Koblenz 1 Stunde 42 Minuten oder 1 Stunde 52 Minuten braucht - was ist das für ein Gewinn, vor allem wenn durch den umständlich-langwierigen Ladevorgang von 8 vollbepackten Trekkingrädern in Bad Ems jeder Zeitgewinn wieder aufgefressen und in Koblenz der knappe Anchluß davonfährt?
Auch unser Gehirn kapituliert mit jeder Steigerung der Interaktionsgeschwindigkeit ein Stück mehr.
Bedienfehler, Burn-Out, Erschöpfung bis hin zu Totalausfällen sind die Folge.
Siehe Mannheim.
Zur Zeit wird ein immer weiter sinkendes "Eintrittsalter" in früher den höheren Lebensjahren vorbehaltene Krankheiten beobachtet, z.B. Alzheimer.
Das überfrachtete Gehirn, das kaum noch Rekreations-Auszeiten schöpfen kann, schaltet angesichts der immer größeren und immer schnelleren Reize und Datenmengen einfach ab.
All die Folgen dieser Lebensbeschleunigung sind seit Jahren bekannt, trotzdem rennen die Menschen immer schneller sehenden Auges auf den Abgrund zu, nicht einer unter den Aktiven dieses Forums, der nicht mindestens ein Opfer dieses Trends kennt.
Für einen Bruchteil der Kosten für diesen Neigetechnik-Irrsinn hätte man viele Kilometer Nahverkehrsstrecke retten und ertüchtigen können und mit etwas Verzicht auf immer schnellere Beschleunigung hätte man unser Gesundheits- und Sozialsystem um Milliarden Euro entlasten können.