Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

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Günter T
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Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Günter T »

Hallo,

heute geht es zurück in die frühen 1970er Jahre, und zwar auf das Gelände des ehemaligen Bw Bingerbrück. Dort tummelten sich damals noch sehenswerte Exemplare der BR 50 des Bahnbetriebswerkes Kaiserslautern.



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Bild 1:
Wenige Tage nach der Demontage einer Reihe von Gleisen an der Drehscheibe (nahezu jedes zweite Gleis) qualmte dort am frühen Nachmittag des 4.Februar 1971 die 050 089 vor sich hin.





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Bild 2:
Die gleiche Szene noch einmal leicht versetzt (wenige Schritten nach rechts, um die gelbe Kiste aus dem Blick zu bekommen).
050 089 blieb bis zu ihrer z-Stellung am 24. Oktober 1974 in Kaiserslautern.





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Bild 3:
Zwei Stunden später zwei neue Gesichter: 050 183 und 051 322.






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Bild 4:
Das Pärchen mal von der sonnigen Seite.
050 183 wurde am 21. Mai 1973 in Kaiserslautern für immer abgestellt;






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Bild 5:
051 322 dann noch einmal von der Breitseite.
Sie durfte noch bis zum 4. Mai 1974 Dienst leisten.






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Bild 6:
050 989 wartete am 25. März 1974 gegen 15.30 Uhr auf die Zugleistung 2364 von Bingerbrück nach Bad Kreuznach. Wie die Mehrzahl ihrer Kolleginnen litt sie angesichts der Götterdämmerung zunehmend unter einer lieblosen Pflege.






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Bild 7:
Gegen 16.30 Uhr hatte sie den 2364 nach Bad Kreuznach gebracht und setzte nun für die Gegenzug-Leistung um.
050 989 wurde ein Dreivierteljahr danach - am 29. Dezember 1974 – z-gestellt.
Interessant, wie sich die östliche Bahnhofsseite von Bad Kreuznach mittlerweile geändert hat.






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Bild 8:
Nun zur 051 262, der ich wieder einmal am 24. Mai 1972 begegnete. Wegen des Sonnenstandes zuerst ein Bild von der Seite.





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Bild 9:
Später rollte sie dann Richtung Drehscheibe ....






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Bild 10:
... , die sie bei dieser Aufnahme gerade verlässt.
Links im Schuppen stand u.a. die 216 053.
1972 war ihr letztes Betriebsjahr; am Silvestertag wurde sie in Kaiserslautern für immer abgestellt.


>>> weiter in Teil 2 >>> http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 31&t=46821
Zuletzt geändert von Günter T am So 6. Jul 2014, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Andreas T
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Andreas T »

Günter schrieb:

"Bild 7:
Gegen 16.30 Uhr hatte sie den 2364 nach Bad Kreuznach gebracht und setzte nun für die Gegenzug-Leistung um.
050 989 wurde ein Dreivierteljahr danach - am 29. Dezember 1974 – z-gestellt."


Auch wenn es nicht genau diese Leistung war: Dank Günter habe ich in frühester Jugend eine Führerstands-Mitfahrt auf einer 50er mit dieser abendlichen Rückleistung von Bad Kreuznach nach Bingerbrück erlebt - das ist für mich eine bleibende, prägende (wenn auch kein Interessse gerade an der Dampf-Fotografie begründende) Erfahrung.
Vielleicht stellt Günter ja mal ein Bild von mir von dieser Aktion ein ........

Es grüßt herzlich

Andreas T

Gute Eisenbahnfotografie zeigt sich in der Kunst, der Eisenbahn einen würdigen Rahmen Natur zu verleihen.

(frei nach Peter Müller)

Meine Beitrags-Linklisten (derzeit unvollständig und problematisch):http://forum.hunsrueckquerbahn.de/viewt ... 15&t=50299
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Günter T
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Günter T »

Andreas T hat geschrieben:Dank Günter habe ich in frühester Jugend eine Führerstands-Mitfahrt auf einer 50er mit dieser abendlichen Rückleistung von Bad Kreuznach nach Bingerbrück erlebt - das ist für mich eine bleibende, prägende (wenn auch kein Interessse gerade an der Dampf-Fotografie begründende) Erfahrung.
Vielleicht stellt Günter ja mal ein Bild von mir von dieser Aktion ein ...

Ja, das war am 3. April 1970. Andreas war 4 Jahre alt, saß auf der Lokführerseite der 050 108 und sagte präzise die Signalstellung "Fahrt Frei" an. Der Lokführer stand dahinter und hatte gleichfalls einen Riesenspaß.
Weniger Spaß hatte später unsere Mutter mit dem ehemals weißen Mäntelchen von Andreas :) :) :) .

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Andreas T
Oberamtsrat A13
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Andreas T »

:D Danke 8)

Gute Eisenbahnfotografie zeigt sich in der Kunst, der Eisenbahn einen würdigen Rahmen Natur zu verleihen.

(frei nach Peter Müller)

Meine Beitrags-Linklisten (derzeit unvollständig und problematisch):http://forum.hunsrueckquerbahn.de/viewt ... 15&t=50299
Ulrich Neumann
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Registriert: Do 14. Jun 2007, 21:11

Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Ulrich Neumann »

Günter: Super Beitrag aus Bingerbrück!

Andreas: Diese strahlenden Kinderaugen :D
Warum bist du dann nicht Lokführer geworden?

Grüße
Ulrich
Hape KRONAUER
Schaffner A2
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Registriert: So 16. Apr 2006, 15:45

Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Hape KRONAUER »

Hallo Günter

Danke für die tollen Bilder aus Bingerbrück

Gruß Hape
Horst Heinrich
Oberrat A14
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Horst Heinrich »

Zwei ganz famose Beiträge, vielen Dank, Günter.
Über diese zuende gehenden Bingerbrücker Dampflokzeiten gäbe es viel zu berichten, was aber sicher den Rahmen dieses Forums sprengen würde.
Die damals hier eintreffenden Maschinen waren durchweg in einem schlechten Zustand, -auf den Bildern unschwer zu erkennen- die DB ließ sie ganz einfach vergammeln. Entsprechend wurde manche Fahrt -z.B. im Grenzlastbereich, etwa mit einem Ng in den Hunsrück- zu einem Abenteuer.
Den soliden handwerklichen Fähigkeiten der Personale war es zu verdanken, daß so gut wie keine Maschine auf der Strecke
liegenblieb.
Oft war bei der Aufrüstung aber schon absehbar, daß den Tag über noch was passieren würde.
Kleinere Leckagen etwa an Wasserleitungen waren noch harmlose Störungen, sie traten -wie man auch dem einen oder anderen Bild ansieht- regelmäßig auf.
Bingerbrück war aber auch gleichzeitig eine Dienststelle mit vielen älteren Lokführern, die ihre letzten Dienstjahre hier verbrachten und die dementsprechend enttäuscht waren, wie die einstmals stolze Bundesbahn ihr Eigentum behandelte.
Manch einer ist da auf seine alten Tage noch "vom Glauben abgefallen" und die Lokführer-Youngsters wurden entsprechend geprägt.
Man sah nun nicht mehr den stolzen "Meister" auf dem Rundgang um "seine" Maschine, sondern den genervten, fluchenden und enttäuschten Senior bei der Verwaltung des Mangels.
Wer genau auf den Bildern hinsieht, erkennt auch viele Details, die in den früheren Bw-Tagen undenkbar waren,
z.B. neben den Gleisen abgelegte Werkzeuge, aufgebrochene Wege, zerbrochene Scheiben an Gebäuden.
In jener Zeit fanden aber auch, glaube ich mich zu erinnern, in Bingerbrück Versuche mit aneinander gekuppelten bzw. vergrößerten Tendern statt, um die Reichweite der Maschinen zu erhöhen, so ganz war der Dampfbetrieb also noch nicht abgehakt.
Auch mancher Bauzug wurde damals noch mit Bingerbrücker Dampflokomotiven gefahren, nicht zu vergessen die Dgm's, nach und von Baumholder, die ab bzw. bis Gau-Algesheim auf Dampftraktion "umgespannt" wurden.
Nicht selten wartete dann noch in Heimbach eine zweite Lok zum Nachschieben.
Daß übrigens Kindern und Jugendlichen -ganz gegen die Vorschrift- auf Regelzügen Führerstandsmitfahrten ermöglicht wurden, war dem damaligen Bahnhofsvorsteher zu verdanken, der sinnigerweise noch Kesselheim hieß.
Er ermöglichte somit manch eine Aufnahme, die ansonsten undenkbar gewesen wäre.
Auch die Lokführergranden wie etwa Buxkämper, Stuhlträger "Schorsch", oder Krick waren Persönlichkeiten, die gerne Kinderaugen leuchten sahen und ab und an begeisterte Jungs mal ein paar Stationen mitnahmen.
Eine eisenbahnlich bewegte Zeit, die dank Günter und Andreas noch einmal "Auferstehung" feiert.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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Günter T
Oberrat A14
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Günter T »

Hallo Horst,

Deine obigen Anmerkungen, die das Prädikat "Essay" verdient haben, gingen mir runter wie Öl. Treffender kann man die damalige Zeit in Bingerbrück nicht beschreiben. Zu den u.a. von Dir angesprochenen Meistern und Heizern hatte ich stets ein herzliches Verhältnis, weil ich ihnen - ich war ja noch Schüler bzw. Student - mit Respekt begegnet bin. Wenn sie das ehrliche Interesse an der Arbeit auf den Maschinen erkannten, luden sie mich von selbst zu Mitfahrten ein; ich habe niemals darum gebeten. Vorausgesetzt wurde von ihnen nur eine dunkle Arbeitsjacke. Und manchmal zeigte ich mich durch Schaufeln erkenntlich. Die schwarzen Männer vertrauten mir, wenn sie über die unschönen Vorkommnisse aus dem Dienstbetrieb berichteten oder auf einer längeren Fahrt im Güterzugdienst vorzeitig ein kleines Feierabendbier genossen. Oder wenn sie beide über längere Zeit auf der Heizerseite Ausschau nach ihnen bekannten Damen hielten, während ich auf dem Lokführersitz auf eventuell auftauchende Probleme am Gleis achtete. Heutige Zeitgenossen wären sicher darüber schockiert, aber damals sah man Vieles nicht so eng wie heute - schließlich konnte man sich ja auf mich verlassen; und wir waren zu Dritt. Unvergesslich auch der Humor dieser Männer, der die Zeit wie im Fluge vergehen ließ. Auch die kleinen Runden in der Bingerbrücker Kantine gehörten dazu - besonders schön bei Schichtende.

Vordergründig ganz anders war Herr Kesselheim, den ich nur als Dienststellenleiter der Bingerbrücker Außenstelle kennen lernen durfte. Er lebte grundsätzlich nach den dienstlichen Vorschriften, und wenn mal eine Ausnahme vertretbar war, vermittelte er den Betroffenen aber in freundlicher, wohlwollender Art, wie die eigentlichen Regeln lauteten, so dass man sich letztlich doch verantwortungsvoll am Rande der Grenze bewegte. Das bedeutete beispielsweise in der Praxis, dass Besucher, die sich vorab höflich bei ihm um Erlaubnis zum Betreten der Bahnanlagen bemühten, nicht nur mit interessanten Neuigkeiten aus dem Betriebsdienst belohnt wurden, sondern auch nach eindringlicher Belehrung ganz alleine im Bw auf Fotopirsch gehen durften. Herr Kesselheim war ganz einfach ein feiner Mensch.

Diese wunderbaren Erinnerungen kommen beim Einlesen der Dias und bei Deinen Schilderungen wieder zu Bewußtsein. Ich habe jedenfalls als junger Mensch dort gelernt, zuzuhören, wenn in vielerlei Bereichen tätige Bahnbeschäftigte ihre Erfahrungen und Meinungen preisgaben. Es lohnte sich immer, mit einem Arbeiter aus der Werkstatt oder einem Drehscheibenwärter ein Schwätzchen zu halten. Wir hatten damals alle viel mehr Zeit als heute. Und ich kam manchmal erst nach Hause, wenn es schon dunkel war.

Das meiste von dem, was ich in Bingerbrück erleben durfte, konnte man nicht auf Bildern festhalten. Deshalb sind auch Beschreibungen wie Deine so schön und wertvoll.

Vielen Dank sagt
Günter
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Dieselpower
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Dieselpower »

Was für ein Bildbericht und was für eine Ergänzung...

Ich war (wenn diese fast-off-Topic-Episode erlaubt ist) gerade mal 10 bei meiner ersten Führerstandsmitfahrt, es war 1982 und es war eine blaue 110.3, ich weiß es noch, als ob es gestern war. Ich hatte den Zugführer so lange genervt, bis er den Lokführer gefragt hatte, und dann zu mir kam, und meinte: "In Siegburg sollst Du nach vorne kommen, der Lokführer hat 'Ja' gesagt! Geh schon mal in den ersten Wagen!". Was soll ich Euch sagen, die paar km von Troisdorf bis Siegburg kamen mir vor wie die Transsib, doch dann war es so weit, daß ich die Trittstufen dieses glänzend blauen Edelrenners emporklimmen durfte, assistiert vom Zugführer, der Acht gab, daß ich nicht runter falle. Die Fahrt bis Eitorf, wo ich leider bereits am Ziel war, verging wie im Flug...müßig zu sagen, daß der Zugführer in Eitorf wieder zur Stelle war, und dem Dreikäsehoch beim Absteigen behilflich war. Zum Abschied griff der Meister noch in das Regal über seinem Kopf, und nahm eines der blaßrosa Bücher raus, das er mir als Souvenir mitgab. Er legte damit den Grundstein zu meiner Vorschriften- und Unterlagensammlung, was meine Eltern ihm sicher nie verziehen hätten... :lol:
Der Buchfahrplan, mit dem ich zunächst nichts anfangen konnte, war übrigens der Han 112 - Diesel rund ums Weserbergland - inklusive Eierköpfe... :shock:

Und deshalb öffne ich auch heute grundsätzlich (meist am Wochenende) die Glastüre, wenn Kinder sich die Nase plattdrücken!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Dieselpower »

Noch eine kleine Ergänzung...
Es war für uns selbstverständlich, bei einem Bw-Besuch als erstes die Lokleitung aufzusuchen, und um eine Erlaubnis zu ersuchen, welche in der Regel gewährt wurde. Jedes Bw verfuhr anders: Die einen nahmen 1,56 DM Versicherungsgebühr, die auch ordentlich quittiert wurden, andere gaben uns einen Bereitschaftslokführer mit, und überschaubare Dienststellen ließen uns sogar freie Hand, allein herumzulaufen. Eine weitere Selbstverständlichkeit war es für uns, nachdem die Bilder im Kasten waren, uns auch wieder ordentlich abzumelden, was bereits in dem einen oder anderen Bw zu einem wohlwollenden, ja erfreuten Erstaunen führte, hatten es doch einige Zeitgenossen nicht nötig, dies zu tun.

Dann durfte man sich leider auch nicht wundern, daß irgendwann immer öfter nach einem deutlichen "Nein" die "Hier sprechen!"-Klappe wieder zuflog...
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Günter T
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von Günter T »

Hallo Marko,

die von Dir sehr anschaulich beschriebenen Erfahrungen habe ich in der zweiten Hälfte meiner aktiven Zeit auch gemacht; es war eine Zeit des Umbruchs. Zum Ende der 1960er Jahre waren die Bahnfreunde in den Augen der echten Bahner eine kleine Gruppe "liebenswürdiger Spinner", die gegebenenfalls auch zum Nachwuchs taugten. Weil wir noch selten waren, boten wir auch Abwechslung. Und ich habe damals auch keine Großmäuler und Vollidioten ausmachen können, die heute zum Teil die Szene vergiften.
Irgendwie kommt mir die damalige Szenerie wie eine Idylle vor (, die sie natürlich nicht war).

Die Zeiten sind härter geworden, aber es gibt sie auch heute noch: Nette Bahner und Bahninteressierte.

Vielen Dank für Deine interessanten Schilderungen.

Es grüßt Dich
Günter
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KoLü Ksf
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Re: Kaiserslauterner 50er in Bingerbrück (1971-74, m10B) 1/2

Beitrag von KoLü Ksf »

Hallo Günter,

zwei wunderschöne Beiträge, die ich bereits mehrmals lesen musste, da mich einerseits deine Bilder, zum anderen die Ergänzungsbeiträge faszinieren.

Bei mir waren Bingerbrück bzw. die Nahestrecke irgendwie nie so richtig im Fokus. Nur ein einziges Mal (April 1973) konnte ich mich dorthin aufraffen und nur dank eines Familienausfluges nach Bad Kreuznach gibt es gerade mal eine handvoll Dias von der BR 23 kurz vor ihrem Abzug von der Strecke.

Im letzten Monat war ich dann bei der Durchreise an die Mosel noch einmal in Bingerbrück hängen geblieben. Erschreckend, wie sich das Umfeld des ehemaligen Bw-Geländes verändert hat. Nur weil ein 628-Pärchen dort herumstand, habe ich mich überhaupt in das verkrautete Gelände begeben. Ich bin ja wirklich nicht jemand, der unbedingt an alten Dingen festklebt, Veränderung als solches ist ja wichtig, notwendig und richtig. Aber in vielen Punkten kann ich Horst-Heinrich verstehen, wenn er als Volkswirtschaftler diesen Niedergang insgesamt aus rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten anprangert.

Deshalb, genießen wir deine herrlichen Bilder und lassen die Erinnerungen an damals schweifen, als zwar nicht mehr alles, aber doch noch vieles - vor allem für uns Eisenbahnfreunde - besser war. :D :D

Herzliche Grüße
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