Ich muß Erhard recht geben, neben einigen neuen Impulsen, die man durch die Diskussion hier bekommt, ist das Wesentliche bereits umrissen.
Auch Bernd's Einschätzung teile ich, für die Kommunen wird die Angelegenheit zu einem imaginären Faß ohne Boden - wo fängt man an, wo hört man auf?
Sollte das Land überhaupt je eine Möglichkeit und einen Willen entwickeln, sich zu engagieren, wird man ohnehin noch einmal wegen der obligatorischen kommunalen Beteiligung an die Ratstüren klopfen müssen - immerhin hatten wir gerade Kommunalwahl und es sitzen hie und da neue Leute in den Parlamenten.
Auch der Bund -derzeit noch Eigentümer der gewidmeten Gesamtstrecke- hat noch einen Part zu spielen, wenngleich ich hier die geringsten Chancen sehe, daß in unserem Sinne ein Engagement erfolgt.
Dafür ist die Hunsrückquerbahn in ihrer Gesamtbedeutung nicht relevant genug.
Eine ländliche Nebenstrecke ohne Verkehr mehr...
Eine Art Nationalparkbahn hätte per se ihre Berechtigung, alleine aus ökologischen Erwägungen.
Diese Option hätte ich als betreibendes Bundesland mir ohnehin gesichert - die Sache wäre in sich stimmig.
Der Nationalpark und seine umweltfreundliche Erschließung per Zug - konsequent zuende gedacht eine runde Angelegenheit.
Aber denkt man hier so weit?
Ich erkenne hier oft auch das, was der verehrte Kollege Wilhelm Stölb schon vor Jahren zum Stichwort "Waldästhetik" und "Ideologieprägung" erkannt hat, daß nämlich gerade Förster vor lauter Bäumen das Leben außerhalb des Waldes nicht mehr sehen.
Den von Erhard ins Gespräch gebrachten touristischen Effekt in großem Stil sehe ich nicht unbedingt.
Wer verirrt sich schon aus der Region Mainz, Ludwigshafen oder Kaiserslautern zum Wandern nach Deuselbach, Dhronecken oder Hoxel...incl. zwei Stunden Anreise und zwei Stunden Abreise.
Indes:
Jeder, der an der Erhaltung der Strecke und ihrer Weiternutzung als Eisenbahninfrastruktur interessiert ist, sollte auf dem Gebiet weiterackern, das ihm am besten liegt.
Wenn irgendetwas konkret wird, kann man ja die Interessenlagen wieder versuchen, zusammenzuführen.
Nur an eines kann ich mich persönlich überhaupt nicht gewöhnen und es ist fachlicher Nonsens obendrein:
Eine Insel-Spielzeugeisenbahn im Maßstab 1:1, der der Netzanschluß hinten und vorne weggekappt ist und deren Fahrzeuge per Straßentieflader angedient werden.
Wer solche Ambitionen ernsthaft auch vor politischen Entscheidungsträgern vertritt, der hat von der Gesamtbedeutung der Strecke, ihrem Wert als historisches Erbe wie ihrer Funktion als Daseinsvorsorge -kurz von ihrer volkswirtschaftlichen Aufgabe- nichts kapiert und dem bin ich gerne bereit, zum Ausleben seiner spielerischen Phantasie eine Märklin-Eisenbahn zu bezuschussen.