Nun aber endlich geht's los...
Am Montagmorgen nach dem Wahlsonntag stand ich nun, beladen mit Rucksack und Trolley auf dem zugigen Montabäurer Bahnsteig, Sandra hatte sich doch erbarmt, mich zu fahren. Den Weg von Siershahn bis Montabaur ersparte ich ihr, als ich sah, daß dort der planmäßige Vectus abfahrbereit stand. Man will ja auf Nummer Sicher gehen.
Und siehe da, der ICE nach Köln (Mo-Fr muß man in Köln umsteigen, Sa und So läßt sich der ICE nach Brüssel herab, in Montabaur anzuhalten) kam auch pünktlich und regulär gereiht. Ich hatte mein reserviertes Plätzchen im Viererabteil des ICE, und konnte eine entspannte kurze Reise nach Köln antreten, wo Wolle zu mir stieß.
Man traf sich am Ankunftsbahnsteig und ging zum (bauarbeitenbedingt) abweichenden Abfahrtsbahnsteig. Am Aufzug stand ein großer Gitterboxwagen voller Koffer, und ich hatte schon so eine Befürchtung....bei näherem Hinsehen kam die Bestätigung: NEIIIIN, die "Great Rail Journeys" bevölkern auch schon wieder die erste Klasse. So langsam glaube ich, die sind wie bei der "Truman Show" irgendwo am Kölner Hbf eingelagert, und werden abgerufen, wenn wir alle zwei Jahre nach GB fahren - oder die sind in JEDEM ICE nach Brüssel dabei....
Wie auch immer, auch hier gehörten uns die beiden Plätze 95 und 96 im letzten verbliebenen Abteilwagen des 406. Bis Aachen teilten wir uns das Abteil mit einem Yuppie, der sich zwar still verhielt, aber dann ob unseres Dauerthemas "Eisenbahn" das weite suchte. Vergeblich suchten wir Fahrplan-Faltblätter und das Speisenangebot, wo wir uns doch so auf das Boulevardfrühstück gefreut hatten. Die Zugchefin zerstörte jedoch jede Illusion über einen Hauch von Erstklass-Service: "Nein, die haben uns das halbe Personal abgezogen, da ist nix mit 'Am-Platz-Frühstück'! Aber Sie können sich gern was holen gehen.", was wir auch versuchten. Allerdings ebenfalls vergeblich. Obwohl im Bistro alles offen war (Zugang hinter die Theke etc.), tauchte über 10 Minuten niemand zum Bedienen auf. Dafür immer mehr wartende Kundschaft. Das wurde uns zu blöd, und so beschlossen wir, in Brüssel eine Kleinigkeit einzuwerfen, wohlwissend, daß es im Eurostar auf jeden Fall etwas gibt - und zwar am Platz. Bei der Gelegenheit mußten wir auch sehen, daß das einst recht gute Frühstücksangebot im ICE auf ein Standardfrühstück, von dem man kaum satt werden dürfte, und diverse fragwürdige "Menüangebote" eingedampft worden ist. In Brüssel sahen wir dann endlich den Bord-Bistro-Mitarbeiter, einen jungen, grinsenden Herrn mit vielen Üs, Ös und Ys im Namen, der vor der Ladetür seines Wagens unter einem Nichtraucherschild vor sich hin paffte. Nicht, daß das mit dem Namen einen Unterschied macht, es sollte nur der Vollständigkeit halber erwähnt sein...
Nun kam der Servicequantensprung. "Oh, the train is very busy!", war der Wortlaut der Dame am Eurostar-Schalter, als ich ihr unsere beiden Tickets mit Sitzanordnung hintereinander gezeigt, und mich nach zwei freien vis-á-vis-Plätzen erkundigt hatte. Doch sie verstand unser Anliegen, tippte ein wenig in ihrem Computer herum, und wies uns sogar einen leeren 4er mit Tisch im gleichen Wagen zu, änderte die Platznummern von Hand und bestätigte mit dem Check-In-Stempel. Dann reichte sie uns lächelnd die Karten und wünschte eine angenehme Reise. Bald saßen wir in den gewohnt bequemen Sesseln, und ließen es uns gut gehen. Trotz einer unvorhergesehenen Zwangsbremsung, welche sofort per Lautsprecher entschuldigt und erklärt wurde (Es war wohl eine kurzzeitige ETCS-Zwangsbremsung durch Fdl), erreichten wir drei Minuten vor Plan London.
Nach Validierung (Aktivierung per Stempel durch eine FKA, wir nahmen wieder die von East Midlands Trains in St.Pancras) unserer BritRail-Pässe ging es auf realtiv ungewöhnlichem Wege in Richtung Norden - wir nahmen die Midland Mainline, anstatt mit der Tube nach Euston und mit einem Pendolino-IC den kürzesten Weg nach Carlisle einzuschlagen.
Auch dieses Jahr gibt es eine Landkarte, um Euch unsere Reiseroute auf der Insel zu zeigen, hier der Zickzackkurs unserer Anreise (Orangefarbene Linie - einfachster Weg, aber der Weg ist ja das Ziel... ):
Und damit es nicht ganz unbebildert ist, hier ein kleiner Vorgeschmack:
Fuzzy (Wolle) at work...!
Cumbria/Scotland 2014 - Prolog
- Dieselpower
- Direktor A15
- Beiträge: 2780
- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
- Kontaktdaten:
Cumbria/Scotland 2014 - Prolog
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer