Zu meiner Entschuldigung kann ich aber vorbringen das ich in der Zeit etwas über 2 Wochen im Nordwesten der Vereinigten Staaten unterwegs war – es schlummert also neuer Stoff für Reiseberichte auf der Festplatte

Aber nun geht es hier erst mal weiter durch den Norden von Ontario
06.07.2012
Nach dem Frühstück im Holiday Inn Express in New Liskeard machte ich mich auf den Weg weiter nach Norden.
Als erstes wurde bei Earlton dem südgehenden Northlander aufgelauert der heute mit der neu an die Ontario Northland gelieferten GP38-2 ONR 1809 bespannt war.

Danach schaute ich in Englehart vorbei wo ONR 1735 und 2105 auf neue Arbeit warteten

GP 40-2 ONR 2200 war mit Rangierarbeiten beschäftigt. Die Lok wurde 1977 für Boston & Maine gebaut und lief danach noch für die Leasingfirma „Helm Financial Corporation“. Dem dortigen Aussehen gegenüber http://www.rrpicturearchives.net/showPi ... id=1740378 kommt sie heute doch optisch wieder deutlich besser daher


Die vor dem Bahnhof aufgestellte „Temiskaming & Northern Ontario #701“ wurde gerade für einen neuen Anstrich mit einem Zelt eingehaust

ONR 2105 stand noch am selben Platz wie am Vorabend

Und hinter dem Lokschuppen wartete der Schneepflug auf den Winter

Noch was für alle die sich wie ich auch für Feuerwehrfahrzeuge interessieren

Weiter den Trans Canada Highway hinauf nach Norden.
Nein, der fährt nicht zu dicht auf – in Kanada und den USA ist es üblich hinter größeren Wohnmobilen mittels spezieller Anhängevorrichtungen gleich noch einen PKW/SUV zum Campingurlaub mitzuschleppen.

In Matheson entdeckte ich 2 HyRailer der ONR. Einer rollte ins Kreuzungsgleis, der andere wurde ausgegleist.

Kurz gefragt und die Antwort bekommen das gleich ein nordgehender Güterzug kreuzt. Also gewartet und es kam ONR 2103

Mit freundlich grüßendem Personal

Nächste Station war Porquis Junction wo die Stichstrecken nach Iroquois Falls und Timmins abzweigen
Als erstes fotografierte ich dort eine Stopfmaschine „Harsco Mark IV Tamper“ http://www.harscorail.com/equipment/sur ... amper.html


Dann kam ONR 2103 mit ihrem Zug in den Bahnhof um dort etwas zu rangieren und anschließend Iroquois Falls zu bedienen


Bei der Einfahrt in den Bahnhof von Iroquois Falls begegnete sie der ehemaligen ONR 1600.
Die GP9 gehört heute der dortigen Papierfabrik von „Resolution Forest Products“.
Zum Besuchszeitpunkt war sie dort gerade die Einsatzlok, eine schon lange dort vorhandene SW1200 war aber gerade auswärts zur Vollaufarbeitung. Somit dürfte die „etwas“ mitgenommen aussehende GP9 mittlerweile wieder reine Reservelok sein, falls sie nicht selbst auch zur Aufarbeitung ging...

Während ONR 2103 abgekuppelt hatte und an die Ausgangswagen fuhr passierte sie die ex-ONR 1600

Und sofort nachdem sie den Bahnhof verlassen hatte machte sich die 1600 ans Rangiergeschäft.
Dazu ein kleines Video – das Bild ist zwar grottenschlecht und verwackelt, der Sound gefällt mir aber ganz gut

http://www.youtube.com/watch?v=Rgfof8XOyAg
Anschließend verschwand sie schiebender weise in Richtung Papierfabrik

Bei einer kleinen Runde durch den Ort entdeckte ich zufällig eine Ihrer Vorgängerinnen: Die Shay #70. Gebaut im Jahr 1926 wurde sie zuerst beim Bau verschiedener Staudamm-Projekte in Tennesee, Quebec und anschließend im Abitibi Canyon (Dammprojekt zwischen Cochrane und Moosonee) eingesetzt.
1947 wurde sie dann an „Abitibi Woodlands“ den Vorgänger von „Resolution Forest Products“, verkauft, fortan schaffte sie (vor allem im Winter wenn der Boden gefroren war) auf feldbahnmäßig in die Wälder verlegten Gleisen Holz zu der Hauptsrecke. 1954 wurde dieser Betrieb durch LKW ersetzt, Shay #70 diente danach als Rangierlok im Werk in Iroquois Falls.
Die äußerst „geländegängige“ 6-achsige Lok benötigt einen Bogenradius von nur 75 Fuß (22,86m).


Als ich wieder in Proquis Junctin ankam hatte sich die 2103 schon mit ihrem Zug auf den Weg weiter nach norden gemacht. Ich fand sie nur wenige Kilometer nördlich wo sie gerade schon wieder einen Anschluss bedient hatte und mit freundlich grüßendem Personal an mir vorbei zog.

In Cochrane angekommen warf ich einen Blick ins Werkstattgelände

Snack Car #902 „Twilight“

Wasserturm in Cochrane

„Sie haben die letzte Tankstelle vor dem Rand der Erdscheibe verpasst“

Das Schild an der östlich aus Cochrane hinaus führenden Straße warnt davor mit leerem Tank in der Wildniss zu stranden. Haupt-Ziel der Straße ist die 188km entfernte in der Wildniss gelegene „Detour Lake Gold Mine“

Es müsste aber auch möglich sein unterwegs auf eine andere Schotterpiste abzubiegen und schon nach 140km mehr oder weniger guter Strecke Ortschaften in der Provinz Quebec zu erreichen.
Zurück am Bahnhof hatte ich das Glück die noch klassisch „hochnäsige“ GP9 1603 beim Rangieren zu erwischen



Als Technik-Detail wurde noch ein „End of Train Device“ verewigt

Ziel der Tagesetappe sollte die Bergbaustadt Timmins sein.
Also machte ich mich auf den Weg weiter nach Westen und anschließend durch endlose Wälder nach Süden. Unterwegs war unübersehbar dass der Goldrausch noch in vollem Gange ist: Alle paar Kilometer zeigten am Straßenrand Schilder den Weg zu neuen Gold-Projekten

Hier wohnt wohl der Kerl aus der Obi-Werbung


Und nachdem ich in Timmins ein Hotel gefunden hatte erkundete ich noch etwas die Umgebung der Stadt und machte dabei ein Foto von den Tagesanlagen des „Dome #8-Shaft“

Das soll es für heute schon wieder gewesen sein, die 1 oder 2 restlichen Teile des Berichtes lassen dann hoffentlich diesmal nicht ganz so lange auf sich warten...
Gruß
Carsten