93 230 nach Dieringhausen !?

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Reiner
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93 230 nach Dieringhausen !?

Beitrag von Reiner »

Moin,

da ich mit solchen Gerüchten gerne vorsichtig bin, setze ich mal ein ? in den Betreff.
Aber zum Herbstfest im Bw Dieringhausen, am 11. und 12.09., spricht man von einem Überraschungsgast und das soll wohl 93 230 sein.

Links dazu: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... ?4,4945425
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 08,4962870

Gruß Reiner
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Re: 93 230 nach Dieringhausen !

Beitrag von Reiner »

Moin,

heute, am 31.08., soll 93 230 in Dieringhausen eintreffen.
Es wird sogar von einer betriebsfähigen Aufarbeitung gesprochen.

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 08,4981063

Gruß Reiner
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Re: 93 230 nach Dieringhausen !?

Beitrag von Reiner »

Nun noch was Offzielles zum Thema:

93 230 Erklärung des Vorstandes der IG Bw Dieringhausen

Die Interessengemeinschaft und Förderverein für das Eisenbahnmuseum Gummersbach-Dieringhausen e.V. kurz IG-Bw-Dieringhausen, vertreten durch den Vorstand, gibt den Zugang der einzigsten, in Deutschland erhaltenen, preussischen Tenderlokomotive 93 230 (T14.0) zur Museumssammlung bekannt. Die Lok wird am 11. und 12. September, auf dem diesjährigen Herbstfest, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wir danken dem Verkehrsmuseum Dresden, die mit der Dauerleihe großes Vertrauen in unser neues Konzept setzen. Im historischen Bahnbetriebswerk Dieringhausen soll eine, für die hiesige Region, bedeutsame Loksammlung aufgebaut werden. Mit der Tenderlokomotive Waldbröl, der nun neu eingetroffenen Lok 93 230, der in Dieringhausen bereits stationierten Loks 95 009, sowie der im Privatbesitz befindlichen Lok 2455 Posen der Baureihe 38 (P8) befinden sich nunmehr vier für das Bergische / Oberbergische bedeutsame Lokomotiven in Dieringhausen.

Weiterhin danken wir der IG Bw Dresden-Altstadt für die tatkräftige Hilfe im Zusammenhang mit dem Transport der Lok.

Ebenfalls möchten wir uns bei der Firma Wedler und Franz Lokomotivdienstleistungen aus Potsdam für den sicheren Transport der Dampflok von Dresden nach Dieringhausen bedanken.

Sobald entsprechende finanzielle Mittel gesammelt wurden, werden wir die betriebsfähige Aufarbeitung der Lokomotive anstreben, damit diese als weitere Dampflokomotive unter anderem auf der Strecke des Bergischen Löwen eingesetzt werden kann. Für die Aufarbeitung können wir auf eigene Ressourcen zurückgreifen; im Bw Dieringhausen befindet sich eine, durch die IG eingerichtete Werkstatt, die dazu befähigt, Dampflokomotiven wieder betriebsfähig in Stand zu setzen. Zur Zeit werden diese Ressourcen für die Aufarbeitung und Wiederinbetriebnahme der an die Firma Wedler und Franz Lokomotivdienstleistungen veräußerten Schnellzuglokomotive 03 2155 genutzt. Nicht nur eigene Fahrzeuge sollen zukünftig in Dieringhausen gewartet werden; andere Vereine und Museumsbahnen können Ihre Fahrzeuge und Wagen ebenfalls in Dieringhausen warten lassen. Die IG-Bw-Dieringhausen kann dabei auch auf das KnoHow von traditionellen oberbergischen Stahlbaubetrieben zählen.

Nach der angestrebten Wiederinbetriebnahme wird die T14 einen Museumszug, bestehend aus drei bis sechs Wagen, sogenannten Donnerbüchsen aus den 20er Jahren, ziehen, der so auf oberbergischen Strecken eingesetzt wurde. Bereits drei dieser Wagen wurden bisher von der „Waldbröl“ auf der Strecke des Bergischen Löwen gezogen; die positive Entwicklung der Fahrgastzahlen auf dieser Strecke führte beim Vorstand zur Überlegung zukünftig neben der „Waldbröl“ eine weitere, leistungsfähigere, Lok einzusetzen. Einsetzbar wird die 93 230 allerdings auch erst nach diversen Instandsetzungsarbeiten auf der Strecke der Wiehltalbahn sein, die voraussichtlich in ca. 2 Jahren abgeschlossen sein werden.

Ebenfalls ab 11.September werden wir sieben Diplom und Masterarbeiten der Fachhochschule Köln, Fakultät für Baudenkmalpflege, unter der Leitung von Herrn Professor Norbert Schöndeling, präsentieren. In den vergangenen 12 Monaten haben sich angehende Architekten und Ingenieure Gedanken über das lokale historische Bahnbetriebswerk und dessen Präsentation in der Zukunft gemacht. Herausgekommen sind wirklich wundervolle Konzepte, die mit der richtigen Förderung durch politische Kräfte an Realität gewinnen und durchgesetzt werden können. Die IG-Bw-Dieringhausen hofft, mit diesen Konzepten Anstösse zum Ausbau und zur Präsentation dieser in Deutschland wohl einzigartigen Anlage liefern zu können.


Niels Neubauer und Thomas Philipp
Vorstand IG Bw Dieringhausen

Anhang:

Zur Geschichte der T14

Die T14 war ursprünglich für die Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen gedacht. Sie wurden erstmals im Jahr 1914 von der Union Gießerei in Königsberg gebaut. In Anlehnung an die Schlepptender-Lokomotiven der Baureihe G8 (BR 55) wurden das Triebwerk und der Kessel mit kleinen Abweichungen übernommen. Für eine Tenderlokomotive war ihr Wasservorrat von 11m³ beachtlich. Diese nun entstandene 1`D1`h2 Lok galt als die stärkste deutsche Tenderlok ihrer Zeit.Zwischen 1914 und 1918 wurden insgesamt 547 Exemplare von der preußisch-hessischen Staatsbahn beschafft. 147 T14 Lokomotiven mussten als Folge des verlorenen Ersten Weltkrieges an die Siegermächte Frankreich, Belgien, Polen und Luxemburg abgegeben werden. Die verbliebenen Maschinen gliederte die Deutsche Reichsbahn mit den Betriebsnummern 93 001 bis 406 ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieben 144 Loks bei der Deutschen Bundesbahn. Sie wurden bis spätestens 1960 ausgemustert und ausnahmslos verschrottet. Die auf dem Gebiet der DDR Reichsbahn verbliebenen 149 Loks verrichteten bis Anfang der 70er Jahre treu ihren Dienst. 93 230 ist das letzte Exemplar ihrer Baureihe in Deutschland und wurde vom Dresdener Verkehrsmuseum der Nachwelt erhalten.

Geschichtliche Bedeutung für das Bw Dieringhausen

Die gebirgige Rbd Elberfeld/Wuppertal war sehr früh Heimat der T14. Hier wurden bereits 1915 dem Maschinenamt Altena 8 Lokomotiven zugewiesen, die im schweren Kalk- und Steinzugverkehr eingesetzt wurden. Im Jahr 1916 mussten sie nach Siegen umstationiert werden, wo sie auf der neu eröffneten Verbindungsbahn Weidenau - Haiger im schweren Berg- und Schiebedienst eingesetzt wurden.
Das Bw Dieringhausen machte erst 1922 Bekanntschaft mit der T14, da sie mit einem Achsdruck von 17t lange Zeit zu schwer für die Oberbergischen Strecken waren. Mit der Ruhrbesetzung im Jahr 1923 wurden als Folge Umleitergüterzüge auf die steigungs- und krümmungsreiche Strecke Osberghausen - Waldbröl, Hermesdorf - Morsbach - Wissen gefahren. Hierfür wurden 11 Lokomotiven benötigt, die im Bw Dieringhausen und der Lokstation Waldbröl stationiert waren.Spätere Personen- und Güterzugeinsätze erfolgten nach Lennep, Brügge, Olpe und Köln. Diese Dienststellen besaßen ebenfalls T14-Lokomotiven, die in Dieringhausen wendeten. Die T14 und die Nachfolgerin T14.1 waren lange Zeit unentbehrlich und bis Ende der 40er Jahre in Dieringhausen heimisch. Abgelöst wurden sie von den Einheitslokomotiven der Baureihe 50 und 86.



Gruß Reiner
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KoLü Ksf
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Re: 93 230 nach Dieringhausen !?

Beitrag von KoLü Ksf »

Hallo Rainer,

ich denke, dass wohl 95 009 nicht sehr typisch für das Bergische Land ist, der Rest schon eher. Die 95 würde wohl besser nach Aschaffenburg passen.

[träummodus] ich stelle mir die Lok gerade im Schiebedienst auf der Spessartrampe vor [/träummodus] :D :D

Trotzdem sehr schön, dass Dieringhausen eine Zukunft hat

Herzliche Grüße
matthias
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Re: 93 230 nach Dieringhausen !?

Beitrag von matthias »

Schönes Bild, selbst die Kuh scheint sich für den Dampfer zu interessieren.
Gruß Matthias

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schimi
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Re: 93 230 nach Dieringhausen !?

Beitrag von schimi »

Eine betriebsfähige 93.... das sind ja tolle Aussichten :D . Freue mich schon wie ein kleines Kind drauf. Die müssen wir dann irgendwie noch in den Hunsrück bekommen.
Gruß: Schimi
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