Fragen zum Kalkzug

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Wolfgang Riedel
Oberinspektor A10
Beiträge: 562
Registriert: Do 28. Jul 2005, 20:43

Fragen zum Kalkzug

Beitrag von Wolfgang Riedel »

Hallo Forengemeinde,

im Forum Lahntal und Westerwald ist ein Posting über Zugfahrten nach Steeden zum Kalkwerk eingetragen.

Ist es damit entgültig aus mit den Kalkzugtransporten zwischen Langenlonsheim und Stromberg oder laufen die weiter bis zum Baubeginn der Strecke ?

Viele Grüsse

Wolfgang
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
Beiträge: 9409
Registriert: Do 21. Jun 2007, 19:52

Re: Fragen zum Kalkzug

Beitrag von eta176 »

Hallo Wolfgang,
wie bereits hier und im Lahntal-Bereich mehrfach beschrieben,
werden die Fahrten nach Stromberg bis mindestens Ende Juni
2010 weitergehen, da die neuen Kalkbrennöfen in Steeden erst
zu diesem Zeitpunkt in Betrieb gehen.
Fahrplantrassen Ludwigshafen-Kerkerbach sind ab Juli bestellt.
Gruß HP
Horst Heinrich
Oberrat A14
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Re: Fragen zum Kalkzug

Beitrag von Horst Heinrich »

Schade eigentlich - die Kalkzüge werden dem Guldenbachtal fehlen wie auch das Kalkwerk, das mit seinen zuletzt 50 Mitarbeitern doch noch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor war. Und wenn man den Blick dafür hat, wird auch die an sich gewaltige Industrieanlage zu einem schönen Motiv, wie dieses Bild beweist:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/19920109.
Nun, sowohl Stadtrat als auch die in einer Einwohnerbefragung einbezogene Bürgerschaft haben sich mit einer zwar knappen, aber unleugenbaren Mehrheit dagegen ausgesprochen, die von den Kalkwerken für eine Erweiterung anvisierten 18 Hektar Wald abzutreten. Bei rund 330 Hektar Waldbesitz sicherlich ein verkraftbarer Aderlaß. Was viele Menschen aber nicht wissen: Es wäre nur schlicht unmöglich gewesen, in der näheren Umgebung eine entsprechende Ausgleichsfläche für eine Ersatzpflanzung zu finden. Frei verfügbare Parzellen für diese Zwecke werden leider immer weniger: Siedlungs-, Verkehrs- Industrie-, Gewerbe- und Agrarflächen wachsen rasend schnell. Wenn dann mal ein paar Hektar für Aufforstungen braucht, gibt es nichts mehr. So scheitert ein 100 Jahre altes Unternehmen gewissermaßen auch an der zunehmenden Zersiedlung unserer Landschaft.
Es wäre halt nur schön, wenn sich eine Folgenutzung für die Gleisanlagen fände.
Vielleicht für den Betriebshof des künftigen EVU auf der reaktivierten Strecke? :wink:
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
Beiträge: 9409
Registriert: Do 21. Jun 2007, 19:52

Re: Fragen zum Kalkzug

Beitrag von eta176 »

Hallo Horst,
ich denke, wenn es sich nur um Waldflächen gehandelt hätte,
wären die Proteste nicht sooo erheblich gewesen. Ging es vielen
Beteiligten nicht auch um die Erhaltung des botanisch und geolo-
gisch besonderen Dörrebachtales?!? http://www.doerrebachtal.de/
Gruß HP
Horst Heinrich
Oberrat A14
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Re: Fragen zum Kalkzug

Beitrag von Horst Heinrich »

eta176 hat geschrieben:Hallo Horst,
ich denke, wenn es sich nur um Waldflächen gehandelt hätte,
wären die Proteste nicht sooo erheblich gewesen. Ging es vielen
Beteiligten nicht auch um die Erhaltung des botanisch und geolo-
gisch besonderen Dörrebachtales?
!? http://www.doerrebachtal.de/
Gruß HP
Ich möchte mich nun nicht in großem Umfang über dieses hausgemachte und von links-alten-naiven Interessengruppen herbeidiplomierte "Biotop" auslassen - der Fachmann geht hier mehr oder weniger kopfschüttelnd vorüber.
Zunächst handelt es sich im oberen Bereich (Gemarkung Dörrebach) um landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen. In der Nähe des Weinberger Hofes werden weite Teile des Bachlaufes von einem Bauunternehmer unbehelligt seit Jahren als Lagerplatz und Müllkippe mißbraucht und im unteren Bereich (Stromberg Ortseingang Höhe Zufahrt Gollenfels) entsorgen die Anwohner in dem "Biotop" ihre Bioabfälle. Fazit: Ökologisch und forstlich weitgehend wertlos, zumal es sich bei den hier vorgefundenen Arten hauptsächlich um Pioniergehölze handelt. Es gibt auch in der Gemarkung Stromberg wertvollere Flächen, die vollkommen sorglos der Baulandgewinnung, dem Straßenausbau oder der Errichtung von Freizeitanlagen geopfert wurden.
Und unweit der Rheinböllerhütte hat man es zugelassen, daß ein Unternehmen, das überall in Rheinland-Pfalz und Hessen schamlos Bodenschätze abbaut ohne Rücksicht auf ökologische Gleichgewichte, Wohngebiete und öffentliche Straßen
(Fa. Karl-Heinz Gaul) einen 50 Jahre stillgelegten Steinbruch reaktiviert mit katastrophalen Folgen für Fauna, Flora und Wasserhaushalt (Grube Alexandra).
Da könnte man noch ein Dutzend weiterer Beispiele der näheren Umgebung benennen, vom Argenthaler Steinbruch über NHB in Henau bis zu Juchem in Niederwörresbach.
Ich bin kein Fürsprecher des Kalkwerkes - aber es ist unter den vielen montanen Unternehmen des Nahe-Hunsrück-Raumes noch ein halbwegs erträgliches.Und was mir auch wichtig erscheint:Die Kalkwerke haben immer auf die Bahn gesetzt.Andere Unternehmen favorisieren trotz Gleisanschluß den LKW.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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