Bahnübergänge - in D und "anderswo"

eta176
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Re: Bahnübergänge - in D und "anderswo"

Beitrag von eta176 »

Horlofftalbahner am 13.06.2009 hat geschrieben:Hallo zusammen,
dass manche Autofahrer selbst einem BÜ mit Lichtzeichenanlage und Halbschranken keinen Respekt mehr vorweisen,
konnte ich in der Freitag-Ausgabe der "Giessener Allgemeine" lesen. Leider nicht als Online-Artikel verfügbar.

So hat vergangenen Montag Morgen ein PKW die Halbschranken eines BÜ in Großen-Buseck (Vogelsbergbahn
Gießen - Alsfeld - Fulda) umgefahren :shock: . Der Tf der heran nahenden RB musste eine Schnellbremsung
einleiten um so einen Zusammenstoß zu verhindern. Der PKW-Fahrer entfernte sich allerdings ohne um den
Schaden zu kümmern und muss mit einer Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr rechnen.
Der Zugverkehr blieb unbeeinträchtigt.
_________________
Grüße aus dem Lumdatal,
Jonathan Alt
Über das Gerichtsverfahren vor dem Gießener Amtsgericht berichtet die GI Allg. am 11.01.2010

Trotz geschlossener Schranken übers Gleis
Gießen/Buseck. Er hatte verschlafen, stand unter Zeitdruck, musste aber den Zug noch erreichen. Auf dem Weg
zum Bahnhof sah er sich mit einem Hindernis konfrontiert: Am Bahnübergang im Landwehrweg waren bereits die
Schranken herunter gelassen. Im Anmarsch: seine Bahn.

[...]
1400 Euro (50 Tagessätze zu 28 Euro) muss der Busecker nun zahlen, zudem seinen Führerschein für sechs
Monate abgeben. Anklagevertreter Udo Moch hatte eine höhere Geldstrafe (1800 Euro) und längere Sperrfrist
gefordert.


http://www.giessener-allgemeine.de/Home ... id,35.html
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Bernd Bastisch
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Bahnübergänge

Beitrag von Bernd Bastisch »

nur mal so:
Güterzugstrecke Duisburg - Düsseldorf

Bild

Trotz Pfeifen wurde seelenruhig weiterspaziert.
Halbschranken - gelten doch nicht für IHN

Bild

Schranken - WIR kommen, also ist sofort zu öffnen.
WIR können nicht warten

Gruss Bernd

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Bahnminister

Re: Bahnübergänge - in D und "anderswo"

Beitrag von Bahnminister »

Dieses Zweifelhafte Vergnügen hat man auch des öfteren in Opladen Richtung Hilden.
Oder in Köln Dünnwald.
Da kann es vorkommen das da jemand noch schnell vorm Zug herläuft... Und wehe es rutscht mal jemand aus, dann ist das Geschrei wieder groß...
Dieselpower

Re: Bahnübergänge - in D und "anderswo"

Beitrag von Dieselpower »

Da wird nicht mehr viel geschrien, zumindest nicht von dem Vollidioten, der dann zwischen Schienenköpfen und Bahn- oder Schneeräumer verschwindet. Tschuldigung, wenn ich das so sage, dieses ignorante Verhalten solcher Idioten nervt mich einfach nur noch, und stumpft auf Dauer derart ab, daß man inzwischen schon bald mit dem Gedanken auf den Führerstand geht: Diese Idioten wollen es nicht anders, sie PROVOZIEREN es ja geradezu, und man selbst ist als Tf dann einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.
Krass gesagt: Vielleicht macht es einem eines Tages dann wirklich nicht mehr allzu viel aus, wenn es mal passiert.... :evil:
Und dennoch muß ich es nicht haben, dieser Kelch ist (toi toi toi) bislang noch an mir vorbeigegangen.
eta176
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Re: Bahnübergänge - in D und "anderswo"

Beitrag von eta176 »

Ob das die psychisch weniger belastende Variante für Tf sein soll :?: :roll:

"Drive In"-Suizid...
Die Deutschen nehmen für alles das Auto...

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... ?2,4625301

Der Zugführer hatte eine Notbremsung eingeleitet, konnte den Gz aber
nicht mehr rechtzeitig stoppen. Er erlitt einen leichten Schock und wurde
psychologisch betreut.

http://www.merkur-online.de/nachrichten ... 88430.html

(Bitte jetzt keine Diskussionen über Zug- oder Triebfahrzeugführer :? )
Dieselpower

Re: Bahnübergänge - in D und "anderswo"

Beitrag von Dieselpower »

eta176 hat geschrieben: (Bitte jetzt keine Diskussionen über Zug- oder Triebfahrzeugführer :? )
Neeee, keine Angst, HP, daran haben wir uns doch inzwischen gewöhnt, auch an die NOTbremsung.... :lol:
Bahnminister

Re: Bahnübergänge - in D und "anderswo"

Beitrag von Bahnminister »

Naja, vieleicht hat er ja den Ackermann (Notbremsventil) benutzt :lol:
Wer weiß, wer weiß...
Horst Heinrich
Oberrat A14
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Re: Bahnübergänge - in D und "anderswo"

Beitrag von Horst Heinrich »

Aus der Geschichte lernen, fällt mir da spontan ein. Denn gestern hatte ich mal wieder alte BÜ-Akten in der Hand, in die peinlichst genau alle gemeldeten Zwischenfälle eingetragen wurden, vom tödlichen Unfall bis zur Schnellbremsung.
Wenn ich dann lese: 12.6.1959: Pkw-Führer BKS-C ... überquert BÜ trotz signalgebendem Tf. Lok 64 Schnellbremsung, Üg 67503 17 Minuten Verspätung, Bußgeld 100 Mark (es folgt dann noch das Aktenzeichen des Bescheides) und vergleiche den damaligen durchschnittlichen regionalen Monatslohn von etwa 300 Mark, dann muß ich feststellen: Hätten sich die Bußgeldsätze entsprechend angepaßt, es könnte mancher nach drei Mal Rotlichtverstoß an einer Blinklichtanlage Privatinsolvenz anmelden.
Die Bußgeldsätze heute bezahlt doch jeder lachend aus der Kaffeekasse.
Außerdem: So etwas muß auch angezeigt und ausgefochten werden. Doch auch damals war es schon oft so wie heute: Wer will denn schon den ganzen Schreibkram auf sich nehmen? Und noch etwas. Damals genoß der Tf als vereidigter Beamter vor Gericht höchsten Glaubwürdigkeitsstatus. Heute heißt es dann: Aussage gegen Aussage - Verfahren eingestellt.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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