Neues von der Wiehltalbahn

eta176
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Beitrag von eta176 »

Nach dem Eisenbahnromantik-Beitrag gab es noch mehr Interesse von den TV-Anstalten.

Der WDR berichtet in seinem Politmagazin WESTPOL am 13.04. ?ber die Wiehltalbahn
(Video nach wie vor im Internet verf?gbar)
Der Filmbeitrag
Das Sende-Manuskript

Bei zwei Gerichtsverfahren vor dem Landgericht K?ln gab es erste Verhandlungen,
die Entscheidungen sollen Anfang Juni bekannt gegeben werden.
http://www.wiehltalbahn.de/Aktuelles.htm
eta176
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Beitrag von eta176 »

Das Oberverwaltungsgericht M?nster hat mit Datum vom 7. Juli 2008 den Berufungszulassungsantrag des Landes NRW gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts K?ln vom 26. Januar 2007 abgelehnt.
Damit ist das Urteil rechtskr?ftig, mit dem das Verwaltungsgericht das Land NRW verpflichtet hat, der Rhein-Sieg-Eisenbahn als Eisenbahninfrastrukturunternehmen der Wiehltalbahn eine langfristige Betriebsgenehmigung zu erteilen.
Das OVG entschied damit gegen die Rechtsauffassung des Landes, aber auch der Kommunen, welche die seit 1999 in Kooperation von Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH, F?rderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn e.V. und WB WiehltalBahn GmbH privat betriebene Eisenbahnstrecke im Dezember 2006 mit dem Ziel einer anderweitigen Nutzung erworben hatten.

Ausf?hrliche Infos ?ber den o.g. Link!
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Basaltlunkerschotter
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ohne viele Worte:

Beitrag von Basaltlunkerschotter »

das Urteil ist "erste Sahne". Kompliment an R. Bohnet u.A. der Wiehltalbahn. Aufrecht gehen.
eta176
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Beitrag von eta176 »

Erst vor zwei Wochen hatte das D?sseldorfer Verkehrsministerium f?r die Strecke
Osberghausen-Waldbr?l eine 50-j?hrige Betriebsgenehmigung ausgesprochen,
seit gestern auch f?r die Bahnstrecke zwischen Hermesdorf und Morsbach :!:

http://www.rundschau-online.de/html/art ... 0607.shtml

Herzlichen Gl?ckwunsch, auch wenn jetzt ganz viel Arbeit
in die Sanierung dieses Abschnittes investiert werden muss!
eta176
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Beitrag von eta176 »

Die Kunstbauten zwischen Hermesdorf und Morsbach:

Der Kömpeler Tunnel ist 785 Meter lang und wurde noch in den 80er Jahren saniert.

Bei den drei denkmalgeschützten Brückenbauten handelt sich um
- eine Bogenbrücke mit einer Spannweite von 32,70 Metern,
- ein Fünffeld-Viadukt mit den Spannweiten 7,4 - 7,4 -15,4 - 7,4 - 7,4 Meter
..zur Überquerung eines Seitentals mit Wegunterführung und
- ein Dreifeld-Viadukt mit Spannweiten von drei mal 15 Meter.

Diese Bauwerke sind alle in sichtbar belassenem Stampfbeton erbaut
- eine Pioniertat Anfang des 20. Jahrhunderts.

... und über die Möglichkeiten zur denkmalgerechten Sanierung, kann man sich bei der Fa. Kassecker
informieren, die in einem neuen Verfahren das Willinger Viadukt erhalten und stabilisieren konnte!
http://www.kassecker.de/lcm/content.lcm ... anguage=de
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Dass Morsbach überhaupt auf den Gedanken des Abrisses der Viadukte kommt,
verbietet sich doch durch die Unterschutzstellung - oder gelten in NRW andere Gesetze?

- Die Erhaltung des Denkmals (der Wiehltalbahn) liegt aus künstlerischen und wissenschaftlichen,
besonders architektur-, technik- und regionalwissenschaftlichen Gründen in öffentlichem Interesse."
Dies ist einer der Kernsätze, mit dem die Bezirksregierung die Eintragung der Wiehltalbahn in die
Denkmallisten der Anliegerkommunen begründet.


"An beiden Strecken, sowohl im Wiehltal wie auch zwischen Hermesdorf und Morsbach sind die
denkmalwerten baulichen Anlagen in einer solchen engen Abfolge und räumlicher Dichte vor-
handen, dass die Gleistrasse als verbindendes und sinnstiftendes Element eine unverzichtbarer
Bestandteil der erwähnten Einzelbauten unabdingbar ist. Wichtig sind auch die bisher im Bereich
der Bahnhöfe nicht denkmalgeschützten Gleisanlagen und Bahnsteige."


edit: äöüß
Zuletzt geändert von eta176 am Mo 13. Apr 2009, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von eta176 »

Es wird immer dreister im Wiehltal :evil:

Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr durch die Gemeinde Morsbach
Eine böse Überraschung erlebte die Gleisbaurotte mit dem Arbeitszug am 15. Oktober. Beim Einsatz auf der Strecke Hermesdorf - Morsbach versperrte am ehem. Hp Kömpel ein Prellbock die Weiterfahrt. Nach Angaben eines Augenzeugen hatten Mitarbeiter des Gemeindebauhofs von Morsbach kurz zuvor das Hindernis auf dem Gleis befestigt.

Zitat von http://www.wiehltalbahn.de/
"Allen vor Ort muss durch die blanken Schienen klar gewesen sein, dass hier wieder Züge fahren. Wer ein Hindernis an einer unübersichtlichen Stelle fest an den Schienen verankert ohne den Betreiber der Bahnstrecke davon zu unterrichten, nimmt in Kauf, dass bei einem Unfall Personen zu schaden kommen?", erklärt Walter Zienow, Mitarbeiter der Rhein-Sieg-Eisenbahn. "Nach Rücksprache mit der Landeseisenbahnaufsicht haben wir Strafanzeige gegen die Gemeinde Morsbach gestellt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr". Während ein zugelassener Prellbock einen Aufprall auffängt und sich auf dem Gleis verschiebt, ist die zunächst primitiv wirkende Konstruktion der Gemeinde Morsbach in höchstem Maße gefährlich, weil sie ein Schienenfahrzeug zum Entgleisen bringen kann.
Der Rhein-Sieg-Eisenbahn als Betreiberin übernahm mit der Betriebsgenehmigung auch alle Verpflichtungen zur Verkehrssicherung, kann sie aber derzeit nicht voll ausüben, weil die Gemeinde Morsbach sich weigert, ihr die Unterlagen etwa über die Brücken und den 786 Meter langen Kömpeler Tunnel zu übergeben.
[...] Die Rhein-Sieg-Eisenbahn hatte nach der Erteilung der Betriebsgenehmigung Bürgermeister Reuber um ein Gespräch zum weiteren Vorgehen gebeten, der Bürgermeister schlug dieses Angebot aber aus.
Zuletzt geändert von eta176 am So 16. Nov 2008, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Basaltlunkerschotter
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Beitrag von Basaltlunkerschotter »

die Strafanzeige ist folgerichtig :!:
Ein unabgestimmt, auf einem betrieblich genutzten Gleis an un?bersichtlicher Stelle laienhaft angebrachter Gleisabschlu? - ungeheuerlich :!:
Spekulativ: aber ob die Auswirkungen, also das Strafmass, dieser Strafanzeige die politisch daf?r Veranwortlichen zur R?son bringen? Kann sein, dass sich vielleicht dadurch das Klima, was offenkundig ohnehin am Boden liegt, v?llig auseinanderdividiert wird.
ich wollt, es wäre Abend und die Preußen kämen
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Re: Neues von der Wiehltalbahn

Beitrag von eta176 »

:P Jubel :D Erfolg der RSE gegen BezReg. Köln :P

Ein erneuter Sieg für die Wiehltalbahn:
Die Oberbergische Schienenstrecke wird nicht entwidmet.
Die Bahnfreunde haben alle zwölf bisherigen Prozesse für sich entschieden.


Das Verwaltungsgericht Köln hat am 14.11. in fünf Verfahren erneut über die Wiehltalbahn
entschieden. Drei Klagen der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH gegen die Bezirksregierung
Köln gab das Gericht statt
. Eine Klage der Gemeinde Morsbach gegen das Land NRW
wurde abgewiesen
, eine weitere Klage der Gemeinde Morsbach gegen die Rhein-Sieg-
Eisenbahn GmbH wurde an das Landgericht Bonn verwiesen.

Die Pressemeldung des Verwaltungsgerichtes Köln (pdf)
http://www.wiehltalbahn.de/Verhandlung% ... M%20VG.pdf

Zitat aus einem Artikel des Kölner Stadtanzeigers vom 15.11.:
Von einer „interessanten Entwicklung der Rechtsprechung“ sprach am Freitag Werner Becker-Blonigen,
Bürgermeister von Wiehl und Vorreiter im Kampf gegen die Bahnbetreiber. Letztendlich müsse das Land
wohl unabhängig vom Thema Wiehltalbahn klären lassen, ob ein Rechtsanspruch höher bewertet werden
könne als Entscheidungen von Landtag und Regionalrat.


http://www.ksta.de/html/artikel/1226655078604.shtml
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Ostertaler
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Re: Neues von der Wiehltalbahn

Beitrag von Ostertaler »

eta176 hat geschrieben: Zitat aus einem Artikel des Kölner Stadtanzeigers vom 15.11.:
Von einer „interessanten Entwicklung der Rechtsprechung“ sprach am Freitag Werner Becker-Blonigen,
Bürgermeister von Wiehl und Vorreiter im Kampf gegen die Bahnbetreiber. Letztendlich müsse das Land
wohl unabhängig vom Thema Wiehltalbahn klären lassen, ob ein Rechtsanspruch höher bewertet werden
könne als Entscheidungen von Landtag und Regionalrat.
Da hat der Herr Bürgermeister früher in der Schule wohl nicht richtig aufgepasst! Und was Hänschen nicht lernt, lernt Hans wohl tatsächlich nimmermehr. Er wird sich aber damit abfinden müssen, dass auch Landtag und Regionalrat letztlich keinen Richterspruch ersetzen, ändern oder gar fällen können, denn sie sind beide eben nicht richterliche Gewalt. Die einzige Möglichkeit, die ein Parlament hat, wäre eben eine Änderung der Gesetzesgrundlage, aber das auch nur dann, wenn in der bestimmten Frage für eine gesetzliche Regelung überhaupt zuständig ist. Und er wird sich auch damit abfinden müssen, dass in einem Rechtsstaat einem Rechtsanspruch schon zu seiner Geltung verholfen werden kann - auch wenn es Politikern mal gerade eben nicht in den Kram passt.

Eigentlich ist der Anspruch eines Politikers schon fragwürdig, der prüfen lassen will, ob ein Rechtsanspruch (!!) höher zu bewerten sei als eine gegenteilige Meinung von Politikern... :shock:

Den Kollegen aus dem Wiehltal und von der RSE Lob und Anerkennung für ihre Standhaftigkeit und weiterhin alles Gute für das Projekt.
Reiner Kunz
Beste Grüße von der OstertalBahn
Wir verbinden Natur und Kultur in
einer traumhaft natürlichen Region!

Die OstertalBahn auf facebook.
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Re: Neues von der Wiehltalbahn

Beitrag von eta176 »

Entwidmung der Morsbacher Strecke kassiert

Nach der im Frühjahr 2009 erzielten Rechtssicherheit für die Stammstrecke Osberghausen – Waldbröl ist nun mit
Datum vom 11. August 2009 auch die Entwidmung der 7,1 Kilometer langen Zweigstrecke von Hermesdorf nach
Morsbach aufgehoben worden
, teilt der "Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn e.V." in seinem aktuellen
Newsletter mit. Weiter heißt es:

Die Entwidmungsverfahren der beiden Streckenteile waren getrennt behandelt worden, weil der Morsbacher
Streckenast zum Zeitpunkt der Antragsstellung durch die Gemeinde Morsbach am 19. Juni 2006 noch im Eigen-
tum des Bundes war und nicht von einer NE-Bahn betrieben wurde – im Gegensatz zum Abschnitt nach Wald-
bröl, den der Verein bereits 1998 gepachtet hatte und der seitdem in die Zuständigkeit der Landeseisenbahn-
aufsicht und damit der Bezirksregierung Köln fällt.
Das Eisenbahn-Bundesamt gab seinerzeit dem Antrag der Gemeinde Morsbach statt und stellte am 28. Juni 2007
die Strecke Hermesdorf – Morsbach von Bahnbetriebszwecken frei. Unmittelbar darauf legten die Rhein-Sieg-
Eisenbahn (RSE) als Kooperationspartner des Vereins Widerspruch gegen den Bescheid ein. Bereits zuvor hatte
sich auch die IG Asdorftalbahn für die Strecke engagiert.
Noch während das EBA den Widerspruch gegen die Entwidmung bearbeitete, erteilte das Verkehrsministerium
des Landes NRW der RSE die Betriebsgenehmigung auch für den Morsbacher Ast. Eine Klage der Gemeinde
Morsbach gegen diesen Schritt wurde abgewiesen.
Mit der Betriebsgenehmigung wechselte die Zuständigkeit für die Strecke und damit auch für den Widerspruch
gegen die Entwidmung vom EBA zur BezReg. Köln. Diese hob nun den Freistellungsbescheid des EBA auf.

Eisenbahngrundstücke dürfen nur von Bahnbetriebszwecken freigestellt werden, wenn kein Verkehrsbedürfnis
vorliegt und langfristig keine Nutzung als Eisenbahn zu erwarten ist. Beide Voraussetzungen seien nicht gege-
ben: „Ein Bedarf an schienengebundenem Verkehr ist (…) objektiv vorhanden“, so die Bezirksregierung Köln.
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Basaltlunkerschotter
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Re: Neues von der Wiehltalbahn

Beitrag von Basaltlunkerschotter »

Immer hochinteressant hier den Fortgang der Dinge nachzulesen. Auch stets mit einer Anerkennung der Arbeit der RSE sowie deren Partner.
ich wollt, es wäre Abend und die Preußen kämen
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